Was tun bei Steißbeinschmerzen: Wie Du Kokzygodynie effektiv behandelst und unangenehmen Schmerzen im Steißbein wirksam vorbeugst

Kokzygodynie Was tun bei Steißbeinschmerzen

Mehrstündiges Dauersitzen, wie es immer mehr Menschen auch am Arbeitsplatz praktizieren (müssen), ist ein Problem. Insbesondere dann, wenn man Schmerzen beim Sitzen hat. Wer schon Mal auf seine vier Buchstaben gefallen ist, weiß, wovon ich rede. Steißbeinschmerzen (Kokzygodynie) machen das Sitzen unerträglich – manchmal sogar das Liegen oder Stehen.

Dabei ist die häufigste Ursache für Schmerzen am Steißbein nicht etwa die Steißbeinprellung oder eine infektiöse Erkrankung.

Von welcher Ursache ich spreche, welche es sonst noch gibt, wie Du Steißbeinschmerzen behandeln und ihnen effektiv mit einfach umsetzbaren Tipps vorbeugen und dauerhaft schmerzfrei sitzen kannst, erfährst Du in diesem Artikel.

Inhaltsverzeichnis

  1. Symptome & Diagnose von Steißbeinschmerzen

  2. Ursachen der Kokzygodynie

  3. (Selbst-)Behandlung & Therapie von Schmerzen im Steißbein

  4. 3 einfach umsetzbare Tipps zur Prävention

  5. Fazit & Quellen

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Steißbeinschmerzen beim Sitzen – Symptome und Diagnose der Kokzygodynie

Das typische Symptom bei Steißbeinschmerzen (Kokzygodynie) ist ein stechender, brennender Schmerz im Steißbeinbereich. Ein Ausstrahlen in weitere Regionen wie Hüfte, Lenden- und Analbereich ist ebenso möglich.

Die größten Beschwerden haben Betroffene meist beim Sitzen. Je nach Ursache und Stärke kann die Kokzygodynie sogar beim Aufstehen oder Liegen zu Schmerzen am Steißbein führen.

Charakteristische Symptome bei Steißbeinschmerzen:

  • Ziehende, brennende Schmerzen am Steißbein

  • Ausstrahlung in die Anal- und Lendenregion möglich

  • Schmerzen beim Sitzen, Liegen und teilweise auch im Stehen

  • Schmerzen beim Stuhlgang oder beim Geschlechtsverkehr [1]

Der Verlauf der Steißbein-Erkrankung ist je nach Ursache und Stärke verschieden. Meist macht sich aber bereits nach wenigen Tagen oder Wochen eine deutliche Besserung bemerkbar. Nur in seltenen Fällen bleiben die Steißbeinschmerzen über mehrere Monate hinweg. Hier besteht dann auch die Gefahr der Chronifizierung, weshalb man unbedingt einen Arzt aufsuchen sollte.

Damit der Arzt eine eindeutige Diagnose stellen kann, wird zuerst ein Anamnesegespräch durchgeführt, indem der Patient den Schmerz- und Krankheitsverlauf detailliert schildern sollte. Schließlich wird noch körperlich untersucht. Ist der Druck aufs Steißbein schmerzhaft, handelt es sich ziemlich sicher um eine Kokzygodynie.

Zum Ausschluss anderer Erkrankungen oder zur genaueren Ursachenklärung können nach ärztlicher Einschätzung auch eine Ultraschalluntersuchung, ein CT oder ein MRT sinnvoll sein.

Ursachen der Kokzygodynie

Das Steißbein (Coccyx bzw. Os coccygis) ist der unterste Teil der Wirbelsäule und besteht aus 2-5 Knochensegmenten. Es ist ist ein Überbleibsel des Schwanzes vom Tier und wird vom Nervengeflecht „Plexus Coccygeus“ versorgt, wodurch es sehr schmerzempfindlich ist.

Schmerzen beim Sitzen durch die Kokzygodynie können daher vielerlei Ursachen haben. Meist kann man DIE eine Ursache jedoch nicht ausfindig machen.

Es gibt jedoch eine Ursache für Steißbeinschmerzen, die weitaus häufiger vorkommt als andere. Jeder typische Büroarbeiter, aber auch schon Schüler und Studenten setzen sich dieser Gefahr aus.

Ich rede vom langen Sitzen. Übermäßiges und statisches Sitzen verursacht winzige Gewebeverletzungen, sogenannte Mikrotraumen. Insbesondere auf harten unbeweglichen Stühlen ist das Risiko für Steißbeinschmerzen daher besonders hoch. Außerdem führt Bewegungsmangel meist zu Übergewicht, was ein weiterer Hauptgrund für Steißbeinbeschwerden ist. [2]

Wusstest Du: Der Durchschnittsdeutsche sitzt 9,6 Stunden am Tag. Das lässt nicht nur die Haltemuskulatur verkümmern und führt zu Rückenschmerzen, sondern begünstigt auch Gesäßerkrankungen wie beispielsweise die Steißbeinfistel[3]

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Hand aufs Herz – sitzt auch Du zu viel?

Falls ja, habe ich weiter unten sehr nützliche Tipps für Dich, die Dir helfen werden, mit einfach umsetzbaren Tricks weniger zu sitzen.

Weitere mögliche Ursachen für Schmerzen im Steißbein (Kokzygodynie):

  • Steißbeinprellung

  • Steißbeinverrenkung

  • Steißbeinstauchung

  • Steißbeinbruch

  • Steißbeinfistel

  • Fehlstellungen des Steißbeins

  • Lumbalgien (z.B. Hexenschuss)

  • Verletzungen im Beckenbereich

  • Bandscheibenvorfall

  • Wurzelreizsyndrom (Lumboischialgie)

  • Eingeklemmter Nerv

  • gynäkologische Erkrankungen

  • chirurgische Eingriffe

  • Tumoren im Bereich des Steißbeins

  • Steißbeinschmerzen nach einer Geburt

  • Darm-Erkrankungen (z.B. Reizdarm oder Blähungen)

  • Psychosomatische Ursachen [4]

Insbesondere Frauen haben häufiger mit der Kokzygodynie zu kämpfen als Männer. Ursache hierfür ist, dass durch die Schwangerschaft und vor allem durch die Entbindung das Steißbein stark belastet wird. Je größer die Gebärmutter wird, desto mehr drückt sie nach unten. Steißbeinschmerzen nach der Geburt sind daher nicht selten.

Der häufigste Grund für Schmerzen im Steißbein ist zu langes Sitzen:
Wir setzen uns hin, um uns besser zu konzentrieren oder zu entspannen. Dass das ein Trugschluss ist, beweist die Forschung. In unserer modernen (Sitz-)Gesellschaft ist mehrstündiges Dauersitzen an der Tagesordnung.

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Dabei hat sich der Mensch über Millionen von Jahren entwickelt, um zu stehen. Das ständige Sitzen kennt unser Körper noch kein Vierteljahrhundert.

Das Problem:
Nicht nur unser Herz-Kreislauf-System leidet darunter, sondern auch unser Stütz- und Bewegungsapparat bildet sich zurück[5] [6]. So bilden gesundheitliche Folgen am Muskel-Skellet-System die Spitze in der Arbeitsunfähigkeitstage-Statistik – unter anderem durch Steißbeinschmerzen.

Ganze 80.000 Stunden verbringt der deutsche Büroarbeiter im Laufe seines Berufslebens in der Po-Ebene. Die Sesshaftigkeit des eigentlich bewegungsaktiven Menschen summiert sich in den westlichen Ländern oft auf 10-14 Stunden täglich. Aber auch 14 Millionen Schüler und Studenten werden überwiegend sitzend unterrichtet. [7]

Wow – hättest Du das gedacht? Leider wird uns in der Schule nicht gelehrt, wie Gesundheit wirklich funktioniert.

Bevor wir zu den präventiven Tipps kommen, lies zuerst, wie akute Steißbeinschmerzen behandelt werden können. Außerdem: ein schmerzbefreiender Tipp, der Dir wahrscheinlich besonders viel nützen wird.

Behandlung und Therapie von Schmerzen im Steißbein

Steißbeinschmerzen (Kokzygodynie) werden meist dadurch therapiert, die Symptome zu lindern sowie die Selbstheilung zu beschleunigen. Konservative Methoden [8] haben sich hier in der Medizin als Gold-Standard erwiesen:

  • Physiotherapie, Manualtherapie, Chirotherapie, Osteopathie, Akupunktur/ Akupressur

  • Wärme & Entspannung (z.B. Fangopackungen, Sitzbäder)

  • Coccygectomie (selten): chirurgische Entfernung eines überbeweglichen Steißbeins

  • Schmerzmittel können in manchen Fällen sinnvoll sein, um den Teufelskreislauf aus Schmerzen, wenig Bewegung/ungünstige Körperhaltung und noch mehr Schmerzen usw. zu durchbrechen. Deine erste Wahl sollten jedoch konservative Therapien sein.

  • ergonomisches Sitzkissen: Ein weiches Sitzkissen erleichtert bei akuten Schmerzen das Sitzen. [9]

Welche Behandlung bei Dir die richtige ist, lässt Du bestenfalls von einem Arzt überprüfen.

In einigen Fällen, bei denen alle anderen Ursachen ausgeschlossen wurden, sind meist psychosomatische Gründe für die Steißbeinschmerzen ausschlaggebend. Auch wenn das oft schwer zu ertragen ist, sollte man diese Diagnose anerkennen und mit einem Psychotherapeuten die Ursache der Kokzygodynie behandeln. Nur so kann Linderung eintreten.

Prävention: 3 einfach umsetzbare Tipps zur Vorbeugung von Steißbeinschmerzen

„Solange die Menschen nicht nach Bewegung, sondern nach Sitzplätzen verlangen, bleibt es schwierig, sie von den negativen Folgen des Sitzens zu entlasten.“

Steißbeinschmerzen (Kokzygodynie) kann man mit drei einfachen Möglichkeiten lindern beziehungsweise ihnen vorbeugen. Vordergründig geht es darum, das Steißbein zu schonen.

Nun ist man aber bei den meisten Arbeiten ans Sitzen mehr oder weniger gebunden. Beginne daher mit dem ersten Tipp und sorge dafür, dass Du richtig sitzt!

1

Richtig Sitzen

Um das Sitzen kommt wohl keiner herum. Der entscheidende Unterschied, ob wir Steißbeinschmerzen begünstigen oder ihnen vorbeugen, entscheidet sich dabei, worauf und wie wir sitzen.

Statisches Sitzen auf harten Unterlagen begünstigt Schmerzen am empfindlichen Steißbein.

Besser ist es, dynamisch auf einem ergonomischen Bürostuhl oder ergonomischen Hockern oder Stehhilfen zu sitzen. Bei akuter Kokzygodynie kann auch ein Steißbeinkissen, bei dem das Steißbein nahezu druckfrei liegt, eine wohltuende Linderung der Schmerzen bringen. [9]

Dynamisch sitzen meint hier, dass Du dich im wahrsten Sinne auf dem Bürostuhl bewegst und dabei Deine Muskulatur in Bewegung hältst und stärkst und somit auch die Durchblutung förderst. Außerdem wird Dein Steißbein hierdurch abwechselnd und unterschiedlich belastet.

2

Weniger Sitzen

Noch viel besser ist es, wenn Du aus dem Teufelskreislauf des Dauersitzens ausbrichst und Dich aktiv mehr bewegst. Wie das gehen soll? Ganz einfach:

Schmerzen im Steißbein Ursachen Behandlung
  • Integriere mehr Bewegung in Deinen Arbeitsalltag. Fahre mit dem Fahrrad zur Arbeit, steige eine Station eher aus, stell den Drucker weiter weg von Dir und nutze die Mittagspause, um bei einem Spaziergang an der frischen Luft neue Energie zu tanken.
    Weitere einfache Bewegungsgewohnheiten findest Du in dieser Infografik: „10000 Schritte täglich: 33 gesunde Bewegungsgewohnheiten

3

Rumpfmuskulatur stärken und Dehnung

Gymnastische Übungen zur Stärkung der Rumpfmuskulatur und des Beckenbodens sowie Dehnübungen [10] können das Steißbein entlasten. Am besten eignet sich ein ganzheitliches Training, um muskuläre Dysbalancen zu vermeiden.

Fazit: Steißbeinschmerzen können viele Ursachen haben, wobei die häufigste übermäßig langes und statisches Sitzen ist.

Integriere mehr Bewegung in Deinen Alltag und achte darauf, dynamisch und steißbeinschonend zu sitzen. Selbst, wenn das nicht die Ursache für Deine Steißbeinschmerzen sein sollte, wird es Dir helfen, gesünder und produktiver zu leben.

Hast Du Erfahrungen mit Steißbeinschmerzen? Was hat Dir besonders geholfen? Ich freue mich auf Deinen Kommentar.

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