Wer kennt das nicht? Man wirft mal einen Blick auf sein Handy, unterhält sich kurz mit einem Kollegen oder schweift nur für einen Moment gedanklich ab – und schon ist der Arbeitstag vorbei und man hat nur halb so viel geschafft, wie man eigentlich wollte.
Produktivität steigern ist für viele ein kaum umsetzbarer Wunsch, egal ob im Büro oder zu Hause – die Ablenkungen sind zahlreich und die Konzentration lässt oft schneller nach, als einem lieb ist. Das Ergebnis sind oft Stress, Unzufriedenheit und unnötige Überstunden.
Doch leider fällt es immer mehr Menschen schwer, sowohl privat als auch im Beruf Prioritäten zu setzen und so verliert man häufig das wirklich Wichtige aus den Augen.
Dabei ist es gar nicht so schwer, seine Produktivität gezielt zu steigern! Mit diesen 10 Tipps habe ich es geschafft, meinen Arbeitstag effizienter zu gestalten und produktiver zu arbeiten und ich bin sicher, dass sie auch Dir helfen können!
1
Ausreichend schlafen – ausgeruht aufstehen
Um möglichst produktiv arbeiten zu können, ist es nötig, so ausgeruht wie möglich zu sein. Wer abends zu lange wach bleibt oder kein ideales Umfeld für einen ruhigen Schlaf schafft, erwacht schlecht gelaunt, müde und unkonzentriert.
Eine Studie des Schlaf-Experten und Professors Derk-Jan Dijk von der University of Surrey in England zeigt, dass schon eine Woche schlechter Schlaf das Risiko auf lebensgefährliche Krankheiten erhöhen kann, indem bis zu 700 unserer Gene verändert werden können. [1] Schlechte Schlafgewohnheiten zu verändern sollte also nicht zu den Dingen gehören, mit denen wir „morgen“ anfangen.
Versuche also schon jetzt, Dir zu überlegen, was Dich davon abhält, einen langen und ruhigen Schlaf zu genießen und ändere diese Gewohnheiten sofort: versuche, nicht vor dem Fernseher einzuschlafen, schalte Dein Handy auf lautlos und lüfte, bevor Du Dich hinlegst. Iss in den vier Stunden vorm Zubettgehen keine schwere Mahlzeit, geh aber auch nicht mit knurrendem Magen ins Bett.
Bist Du morgens trotzdem sehr müde, versuche Dich am folgenden Abend eine Stunde früher schlafen zu legen. Du solltest jede Nacht etwa 7 Stunden Schlaf genießen, aber auf gar keinen Fall mehr als 9 oder weniger als 4,5.
2
Erledige unangenehme Aufgaben zuerst
Schiebe schwierige oder unangenehme Aufgaben nicht unnötig auf, sondern erledige sie gleich als erstes – so ist der Kopf für den Rest des Tages frei und die kleineren Aufgaben lassen sich viel leichter erledigen.
In der Früh ist die Konzentrationsfähigkeit bei den meisten Menschen am höchsten.
– Süddeutsche Zeitung [2]
3
Produktivität steigern durch To-Do-Liste
Eine To-Do-Liste zu führen ist aus einigen Gründen sehr sinnvoll. Sie hilft dabei, den Tag ideal zu organisieren, sodass man Überforderung vermeiden kann und dient zudem als Motivation.
Ein Pluspunkt ist obendrein, dass es sehr motivierend ist, jede erledigte Aufgabe abhaken zu können und zu sehen, wie die Liste mit dem Voranschreiten des Tages immer kürzer wird.
4
Mache regelmäßig Pausen
Regelmäßige Pausen sind wichtig, um nicht die Konzentration zu verlieren und zu sehr zu ermüden. Es ist dabei egal, ob man sich eine Stunde Zeit nimmt, um zu verschnaufen, oder nur ein paar Minuten; stell Dich ans Fenster und atme tief durch, vertrete Dir die Beine, koche Dir einen Tee oder iss eine Kleinigkeit.
Wenn Du besonders müde bist, koche Dir einen Kaffee – jedoch nicht zu häufig, da sich Dein Körper sonst zu sehr an das Koffein gewöhnt. Kaffee sollte gezielt eingesetzt statt durchgängig getrunken werden, also am besten eine Tasse am Morgen und eine Tasse am frühen Nachmittag, um das Mittagstief zu überwinden.
Ist die Müdigkeit trotzdem noch zu groß, probiere einen Powernap – also einen kurzen Mittagsschlaf von fünf bis 20 Minuten, nicht länger! Am Anfang musst Du das vielleicht üben, aber hast Du den Trick des kurzen Schlafens erstmal raus, kann er Wunder bewirken!
Eine besonders gute Möglichkeit, Deine Pausen zu verbringen, die Dich zudem fit hält, ist natürlich, Dich zu bewegen. Lade Dir dazu nachfolgend gerne einfach unser 5-minütiges Büro-Workout herunter (natürlich kostenlos)!
5
Hunger und Durst stillen
Wie bereits erwähnt, sind Pausen sehr wichtig. Gerade mittags solltest Du Deinen Energiespeicher auffüllen, indem Du eine Mahlzeit zu Dir nimmst, aber auch morgens vor der Arbeit ist es wichtig, gut zu frühstücken.
Hunger lenkt von der Arbeit ab und wenn Du nicht genug gegessen hast, fällt es Dir schwerer, konzentriert nachzudenken; falls Du es in besonders stressigen Zeiten nicht schaffst, vor der Arbeit etwas zu essen oder eine ausführliche Mittagspause zu machen, nimm Dir wenigstens ein paar gesunde Snacks mit, die Du nebenbei knabbern kannst.
Dasselbe gilt fürs Trinken – mit einem dehydrierten Hirn lässt es sich nicht besonders konzentriert arbeiten. Stelle Dir eine Flasche Wasser auf den Schreibtisch, um Dich daran zu erinnern, genügend Flüssigkeit zu Dir zu nehmen oder trinke Tee, wenn Dir Wasser zu langweilig ist.
6
Ablenkungen aus dem Weg gehen
In der heutigen Zeit der Smartphones und sozialen Netzwerke, sind die Ablenkungen besonders zahlreich; gehe ihnen aus dem Weg, indem Du Dein Handy lautlos stellst und zur Seite legst. Vor allem wenn Du zu Hause arbeitest, ist es wichtig, Deine Pausen nicht auf sozialen Netzwerken oder beim Fernsehen zu verbringen, da diese zu sehr ablenken und man dort schnell einige Stunden verbringen kann ohne zu merken, wie die Zeit vergeht. Versuche stattdessen, in den Pausen lieber etwas zu essen, Dich mit Kollegen unterhalten, einen Spaziergang zu machen oder Dich in die Sonne zu setzen.
7
Timer stellen
Dabei wird ein Timer auf 25 Minuten gestellt. Bis dieser klingelt, arbeitet man konzentriert durch, dann macht man fünf Minuten Pause.
Für manche könnten solche häufigen Pausen jedoch zu viel sein und anderen fällt es vielleicht schwer, an besonders unmotivierten Tagen 25 Minuten durch zu arbeiten, ohne sich ablenken zu lassen – daher ist es zu empfehlen, mit der Technik herum zu experimentieren, bis man sich die Zeitabschnitte ideal eingeteilt hat.
Zum Beispiel könntest Du am Anfang den Timer auf nur fünf Minuten stellen und dann eine Minute Pause machen und langsam die Zeiten erhöhen, bis Du nur noch jede Stunde eine Pause machst. Sich selbst auf diese Art Grenzen zu setzen, kann helfen, Apathie schneller zu durchbrechen.
8
Produktivität steigern mit inspirierenden Zitaten
Führe Dir mithilfe von inspirierenden Zitaten immer wieder vors Auge, was Du erreichen möchtest, indem Du sie zum Beispiel auf Post-its schreibst oder eingerahmt auf Deinen Schreibtisch stellst.
Dies können Zitate von Menschen sein, die Du bewunderst, oder auch Sprüche, die Du irgendwo mal gehört hast und die Dich an die Ziele erinnern, die Du Dir für Deine Karriere vorgenommen hast. Manchen reicht sogar ein „Du schaffst das!“ mit einem Smiley – Hauptsache, es stimmt Dich positiv.
Eine Auswahl besonders motivierender Zitate findest Du übrigens auch in unserem Blogartikel über Motivationszitate.
9
Arbeitsplatz perfektionieren
Besonders wichtig ist es, wenn Du Deine Produktivität steigern möchtest, Deinen Arbeitsplatz entsprechend herzurichten. Dein Schreibtisch sollte aufgeräumt sein, um keine Ablenkungen zu bieten.
Der Raum sollte regelmäßig gelüftet werden und möglichst viel Licht zulassen, um Müdigkeit vorzubeugen. Lärmquellen sollten natürlich vermieden werden – sofern das nicht möglich ist, weil es gerade Bauarbeiten am Nachbarshaus gibt, könnten gute Kopfhörer und eine ruhige Musik helfen.
Außerdem sind gute Arbeitsgeräte besonders wichtig. Ein uralter Rechner, der für das Öffnen jedes Programmes 10 Minuten braucht, sollte, wenn möglich, ersetzt werden. Stuhl und Schreibtisch, ebenso wie Maus und Tastatur, sollten eine gesunde Körperhaltung fördern, daher ist es von Vorteil, in ergonomische Möbel und Geräte zu investieren.
Hast Du Interesse an weiteren Tipps? Wirf einen Blick auf unsere Tipps für mehr Gesundheit, Produktivität und Ergonomie am Arbeitsplatz und finde heraus, wie Du Deinen Monitor richtig einstellst und was Du beim Kauf einer neuen Tastatur beachten solltest.
10
Im Stehen arbeiten
Eine besonders praktische Ergänzung für den Arbeitsplatz, sind höhenverstellbare Sitz-Steh-Tische. Denn den ganzen Tag zu sitzen, macht träge, führt zu Müdigkeit und Motivationslosigkeit. Außerdem ist es auf lange Sicht schädlich für Rücken, Nacken und sogar den Kreislauf – der menschliche Körper ist einfach nicht dazu gemacht, so viele Stunden im Sitzen zu verbringen!
Nur eine Stunde länger am Tag im Stehen zu verbringen, bringt positive Veränderungen mit sich und wenn man sich daran gewöhnt, fällt es bald spielend leicht, auch länger im Stehen zu arbeiten – doch sollte das auf gar keinen Fall an einem normalen Schreibtisch ausprobiert werden, da die gebückte Haltung sonst das Gegenteil bewirkt.
Solltest Du noch keinen höhenverstellbaren Tisch haben, versuche zunächst, Deine Telefonate als auch die Pausen im Stehen oder in Bewegung zu verbringen.
Fazit: Produktivität steigern ist also gar nicht so schwer – setzte diese 10 Tipps in die Tat um!
Vielleicht kannst Du nicht all die oben aufgezählten Tipps in Deinen Arbeitsalltag integrieren, doch es ist wichtig, dass Du herausfindest, welche Deine persönlichen Defizite sind, die Dich daran hindern, produktiv zu sein und dass Du an diesen besonders arbeitest.
Du wirst schnell merken, dass Du konzentrierter arbeitest, dadurch mehr schaffst und weniger Stress hast und so auch eine ausgeglichene Work-Life-Balance erreichst.
Hast du vielleicht weitere Tipps, um die Produktivität steigern zu können? Oder hast du manche unserer Tipps schon mal ausprobiert? Hinterlasse uns einen Kommentar und erzähle uns davon
Bildcredits: © Depositphotos.com: kjekol, ljsphotography, PixelsAway
[1] http://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC3607048/
[2] http://www.sueddeutsche.de/news/karriere/arbeit-schwierige-aufgaben-morgens-zuerst-angehen-dpa.urn-newsml-dpa-com-20090101-151229-99-610100
Mit diesem Mini-Workout wirst Du unangenehme Nacken- und Rückenschmerzen während der Arbeit los!
Sehr interessanter Artikel. Hoffe Sie veröffentlichen in regelmäßigen Abständen solche Artikel dann haben Sie eine Stammleserin gewonnen.Vielen Dank für die tollen Informationen.
Gruß Sandra
Hallo Sandra,
das freut uns zu hören. Auf unserem Blog findest Du auch noch weitere Artikel bzw. Infografiken zum Thema Produktivität. In Zukunft werden wir natürlich auch noch mehr Beiträge darüber verfassen. :)
Hier findest Du beispielsweise noch andere Artikel in die Themenrichtung:
Infografik: 10 Produktivitätsweiseheiten erfolgreicher Persönlichkeiten
Mit dieser simplen Anleitung kannst Du ab sofort eine Mind Map erstellen und Deine Produktivität maximieren
Was hilft gegen Müdigkeit? 12 bewährte Tipps für mehr Energie und Produktivität am Arbeitsplatz
Produktivität stärken: Wie Du Deinen Arbeitsalltag erfolgreich meisterst
Die ideale Temperatur am Arbeitsplatz für 2x mehr Produktivität und Wohlbefinden
Viel Spaß beim Durchstöbern! :)
Liebe Grüße,
Minna
Vielen Dank für deinen schönen Text. Er entspricht so sehr dem was ich auch schon erlebt habe.
Persönlichkeitsentwicklung ist ein ständiger Prozess. Wer sich dafür interessiert lässt sich sehr schnell im Angebotsüberfluss verlieren. Und selbst wenn ein Ziel erreicht ruft doch gleich das nächste.
Super Beitrag würde mich freuen wenn es öfter solche Artikel geben würde
Der Beitrag ist wirklich spitze und bietet einen hervorragenden Einstieg in das Thema “Produktivität”.
Ergänzend gebe ich hier noch drei weitere geniale Tipps weiter.
Das sind die Techniken, welche meine Seminarteilnehmer am gewinnbringendsten einschätzen (neben den bereits genannten):
1. Vermeide Multitasking: Multitasking ist ein Mythos. Auch Frauen werden dadurch nicht produktiver, sondern lenken sich nur von allen Aufgaben ab. Fokussiert an einer Aufgabe arbeiten bringt’s!
2. Das Pareto-Prinzip: Oder auch 80/20-Regel. Überall wo es möglich ist solltest du deine Anstrengungen Optimieren. Das Pareto-Prinzip besagt, dass in 20% der Zeit 80% des Ergebnisses erreichbar ist. Das stimmt für die allermeisten Bereiche. So verhinderst du dich in Details zu verlieren.
3. Musik hören: Spezielle Musik zur Steigerung der Konzentration findet man auf Youtube zu Hauf. Einfach mal “Konzentration Musik” oder “Binaural Beats” eingeben. Achtung: Die Musik ist keine Unterhaltungsmusik sondern wirkt auf das Unterbewusstsein.
Ich hoffe diese Tipps helfen auch weiter!
Stay productive!
Jochen Plietz