Eisenmangel: Symptome, Ursachen und was Du tun kannst

Blasse, müde Frau steht am Fenster und greift sich an den Kopf.

Erschöpft, blass und kraftlos – dies sind nur einige der vielen Beschwerden bei einem Eisenmangel. Weltweit ist ungefähr jeder Vierte davon betroffen und auch Millionen von Deutschen leiden darunter. Aber das muss nicht sein: Denn ein Eisenmangel lässt sich meistens recht leicht behandeln.

Du denkst, Du könntest betroffen sein? Dann pass jetzt gut auf: In diesem Artikel zeigen wir Dir die Symptome und Ursachen eines Eisenmangels, was Du tun kannst und welche Rolle Dein Arzt dabei spielt.

Inhaltsverzeichnis

  1. Wie entsteht ein Eisenmangel? 

  2. Eisenmangel: Symptome und Komplikationen

  3. Ursachen einer Eisenmangelanämie (Blutarmut)

  4. Diagnose eines Eisenmangels

  5. Eisenmangel: Was tun?

  6. Häufige Fragen und Antworten zu Eisenmangel

Wie entsteht ein Eisenmangel?

Bei einem Eisenmangel fehlt dem Körper das Spurenelement Eisen.[1] Dein Körper kann Eisen nicht selbst herstellen, sondern muss es über die Nahrung aufnehmen. Das ist sehr wichtig: Eisen ist nämlich an vielen Prozessen im Körper beteiligt.[2]

Eisen wird unter anderem verwendet, um das sogenannte Hämoglobin in roten Blutkörperchen herzustellen. Hämoglobin bindet sich an Sauerstoff, damit die roten Blutkörperchen den Sauerstoff in jede Zelle Deines Körpers transportieren können.

Wenn Du also zu wenig Eisen aufnimmst, gibt es irgendwann zu wenig rote Blutkörperchen, die Sauerstoff transportieren können. Dadurch können unterschiedliche Beschwerden entstehen. Dieser Zustand wird auch als Eisenmangelanämie bezeichnet.[3]

Dabei gib es einen entscheidenden Unterschied zwischen einem Eisenmangel und einer Eisenmangelanämie:[4]

  • Eisenmangel bedeutet nur, dass sich zu wenig Eisen in Deinem Körper befindet. Bis zu einem gewissen Grad ist das kein Problem: Dein Körper hat nämlich Eisenspeicher, auf die er zurückgreifen kann. Symptome treten also häufig erst bei anhaltendem Eisenmangel auf.

  • Bei einer Eisenmangelanämie hat Dein Körper so wenig Eisen, dass er nicht mehr genug rote Blutkörperchen herstellen kann. Sauerstoff kann also nicht mehr effektiv an Deine Zellen gebracht werden und es entstehen unterschiedliche Beschwerden.

Eisenmangel ist einer der häufigsten Mangelzustände: Weltweit leidet ungefähr jeder Vierte daran.[4] In Deutschland soll immerhin jede zehnte Frau und ungefähr jeder dreißigste Mann betroffen sein.[5]

Rote Blutkörperchen in der Blutbahn

Bei einer Eisenmangelanämie sinkt die Zahl der roten Blutkörperchen, wodurch der Körper schlechter mit Sauerstoff versorgt wird.

Eisenmangel: Symptome und Komplikationen

Zu Beginn verursacht ein Eisenmangel meistens keine Beschwerden. Der Körper hat nämlich Eisenspeicher, auf die er zurückgreifen kann. Nach einer Weile sind aber die Eisenspeicher leer und es können unterschiedliche Symptome auftreten:[4]

  • Psychische oder neurologische Symptome wie Kopfschmerzen, Konzentrationsschwäche und leichte Erregbarkeit 

  • Hautauffälligkeiten wie Blässe, trockene Haut und Juckreiz

  • Auffälligkeiten der Nägel wie Rillenbildung, nach innen gewölbte und brüchige Nägel

  • Beschwerden im und am Mund wie eingerissene Mundwinkel, Zungenbrennen und entzündliche Stellen an der Mundschleimhaut (Aphthen)

  • Erschöpfungssymptome wie Schwäche und Kurzatmigkeit bei Belastung 

  • Haarausfall

  • Ungewöhnliche Essgelüste zum Beispiel auf Kalk, Erde oder Eiswürfel

  • Schmerzhafte Schluckbeschwerden 

  • Gesteigerte Herzfrequenz

Die meisten Beschwerden sind recht unspezifisch: So kann zum Beispiel Blässe ein Anämiesymptom im Rahmen einer Eisenmangelanämie sein, man kann aber natürlich auch von Natur aus einen helleren Hautton haben. Wenn Du Dir unsicher bist, ob Deine Beschwerden durch einen Eisenmangel verursacht werden, solltest Du einen Arzt aufsuchen.

Komplikationen vom Eisenmangel

Zusätzlich können einige Komplikationen auftreten:[6,7]

  • Restless-Legs-Syndrom: Dabei verspüren Betroffene meistens abends, nachts oder im Ruhezustand einen enormen Bewegungsdrang in den Beinen und manchmal auch in den Armen. Schmerzen und andere Missempfindungen sind ebenfalls möglich. 

  • Schwangerschaftskomplikationen: Eisenmangel während der Schwangerschaft steigert unter anderem das Risiko für eine Frühgeburt und Untergewicht des Neugeborenen.

  • Gesteigertes Infektionsrisiko

Hat ein Eisenmangel Folgen für das Gewicht? Manche Betroffene berichten von einer Gewichtszunahme. Experten vermuten, dass dies mit einem Bewegungsmangel zusammenhängt. Durch den Eisenmangel fühlen sich Betroffene nämlich häufig erschöpfter und bewegen sich dadurch weniger, wodurch sie leichter zunehmen.

Ursachen einer Eisenmangelanämie (Blutarmut)

Hier haben wir Dir die häufigsten Ursachen für einen Eisenmangel zusammengestellt:[4]

  • Blutungen: Durchschnittlich sind in 4 von 5 Fällen Blutungen verantwortlich. Bei Frauen handelt es sich meistens um starke Menstruationsblutungen. Andere Blutungsquellen, zum Beispiel im Verdauungstrakt (wie bei Geschwüren oder einer Gastritis), sind ebenfalls möglich. 

  • Mangelhafte Eisenzufuhr: Hier sind Säuglinge, Kinder und Vegetarier besonders gefährdet.

  • Mangelhafte Eisenresorption: Das heißt, dass Dein Körper zu wenig Eisen aufnimmt, selbst wenn Du Dich eisenreich ernährst. Das kann zum Beispiel bei chronisch-entzündlichen Darmerkrankungen, Zöliakie oder nach operativer Entfernung von Teilen des Magens der Fall sein.

  • Gesteigerter Bedarf: Zum Beispiel während der Schwangerschaft und der Stillzeit.

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Diagnose eines Eisenmangels

Dein Arzt kann einen Eisenmangel mithilfe von Blutwerten, klinischen Zeichen und Deiner Krankengeschichte diagnostizieren. Im Blutbild können unter anderem der Eisen-Wert (Ferritin), der Hämoglobin-Wert (Hb) und die Anzahl der roten Blutkörperchen (Erythrozyten) zu niedrig sein.[4]

Danach wird Dein Arzt wahrscheinlich versuchen, die Ursache für den Eisenmangel herauszufinden. Zum Beispiel kann er zum Blutungsausschluss Magen- oder Darmspiegelungen sowie Stuhluntersuchungen verwenden. Bei Frauen kann ebenfalls eine gynäkologische Untersuchung notwendig sein.[4]

Geht der Eisenmangeltest mit Münze? In den Sozialen Medien findet man derzeit einen Eisenmangel-Selbsttest, bei dem man eine Münze oder einen Ring über die Stirn ziehen soll. Wenn dadurch eine schwarze Linie auf der Haut entsteht, soll dies auf einen Eisenmangel hinweisen.

Es gibt jedoch keine wissenschaftlichen Nachweise, dass man dadurch einen Eisenmangel erkennen kann.

Eisenmangel: Was tun?

Für die ideale Eisenmangel-Therapie sollte Dein Arzt herausfinden, wie dieser Mangel überhaupt entstanden ist. Sobald man nämlich die Ursache für den Eisenmangel kennt, kann man ihn viel gezielter beheben. Häufig kann auch eine Ernährungsberatung helfen, um bewusst mehr eisenreiche Lebensmittel in die Ernährung zu integrieren.[3]

Bei einem starken Eisenmangel mit Symptomen solltest Du Eisenpräparate einnehmen. Diese sind unter anderem als Tabletten, Kapseln und Tropfen erhältlich. Wenn Du das Eisen nicht über den Verdauungstrakt aufnehmen kannst, sollten Eisenpräparate gespritzt werden. Das kann zum Beispiel bei chronischen Magen-/Darmerkrankungen und Unverträglichkeiten notwendig sein.[4]

Du solltest Eisenpräparate nur so verwenden, wie von Deinem Arzt angewiesen! Eine Überdosierung kann nämlich nicht nur Beschwerden wie Übelkeit, Erbrechen, Bauchschmerzen und Durchfall verursachen, sondern im schlimmsten Fall sogar tödlich enden. Deswegen solltest Du die Präparate auch unbedingt sicher vor Kindern aufbewahren.[8]

Häufige Fragen und Antworten zu Eisenmangel

Hier beantworten wir Dir einige häufige Fragen über Eisenmangel.

Was ist Eisenmangel?

Eisenmangel bedeutet, dass sich zu wenig Eisen in Deinem Körper befindet. Eisen ist sehr wichtig, da es an vielen Körperfunktionen beteiligt ist. Bei einem Mangel werden diese Funktionen behindert und es können unangenehme Beschwerden auftreten.

Unter anderem ist Eisen wichtig für die Produktion von roten Blutkörperchen. Bei länger bestehendem Eisenmangel kann Dein Körper also nicht mehr genug rote Blutkörperchen produzieren und es entsteht eine sogenannte Eisenmangelanämie.

Welche Eisenmangel-Symptome gibt es?

Die Symptome eines Eisenmangels können sowohl die Psyche als auch den Körper betreffen. Hierzu gehören unter anderem Erschöpfungssymptome, Blässe, Konzentrationsschwäche, Haarausfall, eingerissene Mundwinkel und brüchige, nach innen gewölbte Nägel. Von den Symptomen eines Eisenmangels sind meistens Frauen betroffen.

Eine vollständige Liste findest Du in diesem Kapitel.

Was essen bei Eisenmangel?

Bei einem Eisenmangel solltest Du den Eisengehalt von Lebensmitteln beachten. Eisenreiche Lebensmittel sind unter anderem Fleisch, Fisch und Vollkornprodukte. Getrocknete Aprikosen eignen sich als Obst mit viel Eisen. Als eisenhaltiges Gemüse empfehlen wir zum Beispiel Mangold, Spinat, Kidneybohnen, Linsen und Kichererbsen.[9,10,11]

Eisenmangel: Was hilft schnell?

Das beste Mittel gegen Eisenmangel ist relativ: Idealerweise wird nämlich nicht nur der Eisenmangel, sondern auch der Grund für den Eisenmangel behandelt. Dein Arzt wird also wahrscheinlich versuchen, die Ursache für den Eisenmangel herauszufinden, damit er Dich möglichst zielgerichtet behandeln kann.

Bei Symptomen eines Eisenmangels sollten Eisenpräparate verwendet werden. Diese können entweder über den Mund als Tropfen, Kapseln oder ähnliches eingenommen oder als Spritze verabreicht werden.

Wie viel Eisen am Tag ist notwendig?

Wie viel Eisen pro Tag Du brauchst, ist abhängig von Deinem Alter, Deiner Menstruation und davon, ob Du schwanger bist oder gerade stillst:[2] In dieser Tabelle findest Du den von der Deutschen Gesellschaft für Ernährung empfohlenen täglichen Eisenbedarf.[2]

Alter Eisenbedarf männlich (Milligramm/Tag) Eisenbedarf weiblich (Milligramm/Tag)
Säuglinge
0 bis unter 4 Monate 0,3 0,3
4 bis unter 12 Monate 11 11
Kinder und Erwachsene
1 bis unter 7 Jahre 7 7
7 bis unter 10 Jahre 10 10
10 bis unter 13 Jahre (wenn weiblich: nicht menstruierend) 14 14
10 bis unter 13 Jahre (menstruierend) 16
13 Jahre und älter (wenn weiblich: nicht menstruierend vor der Menopause) 11 11
13 Jahre und älter (menstruierend) 16
Nach der Menopause 14
Schwangere 27
Stillende 16

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Fazit

Ein Eisenmangel kann zu unangenehmen Beschwerden führen – ist aber meistens gut behandelbar. Wenn Du also Eisenmangel-Symptome aufweist, solltest Du einen Arzt aufsuchen. Dieser kann die Ursache für Deine Beschwerden bestimmen und dann die entsprechende Therapie einleiten, damit es Dir hoffentlich schon bald wieder besser geht.

Hast Du bereits Erfahrungen mit einem Eisenmangel gemacht? Dann schreib uns doch mal in den Kommentaren!

Bildcredits: realinemedia/Depositphotos.com, kerenby/Depositphotos.com

[1] Kasper H. Ernährungsmedizin und Diätetik. 13th ed. München: Elsevier; 2021.

[2] Eisen [Internet]. Bonn: Deutsche Gesellschaft für Ernährung e.V. [Letzter Abruf: 2024 Apr 12]. URL: https://www.dge.de/wissenschaft/referenzwerte/eisen/.

[3] Behnisch W, Muckenthaler M, Kulozik A. S1-Leitlinie Eisenmangelanämie. AWMF online. 2021 Dec 31.   

[4] Herold G. Innere Medizin 2024. Köln: Dr. Gerd Herold; 2023.

[5] Woran erkennt man einen Eisenmangel? [Internet]. Berlin: Bundesinstitut für Risikobewertung. [Letzter Abruf: 2024 Apr 12]. URL: https://www.bfr.bund.de/cd/28375.  

[6] Iron deficiency anaemia [Internet]. Edinburgh: NHS inform. 2023 Nov 21 [Letzter Abruf: 2024 Apr 12]. URL: https://www.nhsinform.scot/illnesses-and-conditions/nutritional/iron-deficiency-anaemia/#complications-of-iron-deficiency-anaemia.   

[7] Iron deficiency anemia during pregnancy: Prevention tips [Internet]. Rochester: Mayo Clinic. 2022 Feb 09 [Letzter Abruf: 2024 Apr 12]. URL: https://www.mayoclinic.org/healthy-lifestyle/pregnancy-week-by-week/in-depth/anemia-during-pregnancy/art-20114455

[8] O’Malley GF, O’Malley R. Eisenvergiftung [Internet]. Rahwaj: MSD Manual. 2022 May [Letzter Abruf: 2024 Apr 12]. URL: https://www.msdmanuals.com/de-de/heim/verletzungen-und-vergiftung/vergiftung/eisenvergiftung.  

[9] Iron [Internet]. Leeds: National Health Service. 2020 Aug 03 [Letzter Abruf: 2024 Apr 12]. URL: https://www.nhs.uk/conditions/vitamins-and-minerals/iron/

[10] Foods high in iron [Internet]. Sydney: Healthdirect Australia. 2023 May [Letzter Abruf: 2024 Apr 12]. URL: https://www.healthdirect.gov.au/foods-high-in-iron

[11] Iron in Foods [Internet]. British Columbia: HealthLinkBC. 2022 Mar 25 [Letzter Abruf: 2024 Apr 12]. URL: https://www.healthlinkbc.ca/healthy-eating-physical-activity/food-and-nutrition/nutrients/iron-foods.  

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