New Work – Der Megatrend: So sieht die Arbeitsweise der Zukunft aus
Veröffentlicht am 6. November 2023
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Zuletzt aktualisiert am 2. Dezember 2023
Im Zeitalter der Digitalisierung und Globalisierung befindet sich die Arbeitswelt im Wandel. Die klassische Karriere hat ausgedient, stattdessen prägen Werte wie Sinnhaftigkeit, Mitbestimmung und Vereinbarkeit von Freizeit und Beruf die neue Arbeitswelt.
Doch was bedeutet das für Unternehmen? Welche Chancen und Herausforderungen entstehen und warum ist es so wichtig, New Work jetzt in Dein Unternehmen zu etablieren?
New Work Definition: Was ist New Work?
„New Work ist eine andere Art, Arbeit zu organisieren. Die Absicht ist, Arbeit so zu organisieren, dass sie nichts Gezwungenes ist, sondern man Arbeit tut, die man wirklich will.“ [1]
Was als Theorie über eine neue Art zu arbeiten begann, hat sich durch Globalisierung und Digitalisierung weiterentwickelt. Stichwort „Arbeit der Zukunft“ oder „Arbeit 4.0“.
Rückblick in die 19er Jahre: Wandel der Arbeitsperspektive
In den 19er Jahren galt der Beruf hauptsächlich als Einkommensquelle – ein notwendiger Teil des Lebens, um Grundbedürfnisse zu erfüllen und finanzielle Sicherheit für die Familie zu schaffen. Arbeit wurde als Verpflichtung verstanden, und die Arbeitnehmer fokussierten sich darauf, Stabilität und Sicherheit in ihrem Leben zu erreichen.
Heute sehen viele Menschen Arbeit als Chance, sich zu zeigen und das zu tun, was sie für wichtig halten. Sie gehen arbeiten, um sich zu verwirklichen, nicht mehr nur, um zu überleben.
New Work Beispiel – Häufig in diesem Zusammenhang verwendete Begriffe
Was bedeutet New Work noch? Um den Begriff für Dich greifbarer zu machen, sind hier ein paar Beispiele:
Kürzere Arbeitstage
Weniger Arbeitstage pro Woche (4-Tage-Woche)
Flexible Zeiteinteilung
Selbstständiges und ortsunabhängiges Arbeiten (mobiles Arbeiten)
Gemeinsame Arbeitsplätze (Desk-Sharing)
Woher kommt das New Work Konzept?
Der Begriff New Work wurde von dem österreichisch-US-amerikanischen Sozialphilosophen Frithjof Bergmann ins Leben gerufen. Geboren in Deutschland, zog er nach dem Zweiten Weltkrieg in die USA und fokussierte sich in seiner Arbeit vor allem auf das Konzept der „Freiheit“.
Nachdem Bergmann zwischen 1976 und 1979 die Länder des Ostblocks besuchte, erkannte er, dass der Sozialismus nicht länger tragfähig war und sah die Notwendigkeit für ein neues Modell. So entstand New Work als ein Versuch, eine zukunftsfähige Alternative zu schaffen, die auf den Prinzipien der Freiheit, Selbstverwirklichung und einer sinnstiftenden Tätigkeit beruht.
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Neue Arbeitswelt: Warum ist die Zeit jetzt reif für New Work?
Die Arbeitswelt befindet sich im Umbruch, getrieben durch Digitalisierung, Automatisierung und einen tiefgreifenden Wandel in den Erwartungen und Bedürfnissen der Arbeitnehmer – insbesondere der jüngeren Generationen.
Wissenswerte Studien – Das ist der Generation Z in Bezug auf New Work besonders wichtig
Die nachrückenden Generationen geben am Arbeitsmarkt zunehmend den Ton an. So wird die Generation Z und deren Ansprüche für Unternehmen wichtiger denn je. Sie zu finden und an das Unternehmen zu binden, wird Kernaufgabe vieler Unternehmen und HR-Manager sein.
Das ist nachkommenden Generation besonders wichtig:
68 % wollen eine ausgeglichene Work-Life-Balance
67 % ist die Selbstverwirklichung in ihrem Job wichtig
48 % legen hohen Wert auf flexible Arbeitsmodelle (Teilzeit, Sabbaticals)
47 % bevorzugen mobiles Arbeiten statt dem altbekannten 9-to-5-Job. [2]
New Work reagiert auf genau diese Entwicklungen und wird zur Schlüsselstrategie für Unternehmen, die im aktuellen Arbeitsmarkt wettbewerbsfähig bleiben wollen. Diese Herangehensweise ermöglicht es, talentierte Fachkräfte anzuziehen, indem sie ein Umfeld schafft, das Selbstverwirklichung, Anerkennung und Work-Life-Balance priorisiert.
Für Arbeitgeber bedeutet dies eine nachhaltige Win-win-Situation, die sowohl die Mitarbeiterzufriedenheit erhöht als auch zur Resilienz und zum Erfolg des Unternehmens beiträgt.
Wichtig: New Work ist somit weit mehr als ein kurzfristiger Trend. Es ist eine essenzielle Anpassung an veränderte Erwartungshaltungen und Marktanforderungen – also eine Investition in eine zukunftsfähige Organisation.
Braucht New Work ein neues Mindset?
New Work erfordert ein tiefgehendes Umdenken, insbesondere im Hinblick auf Unternehmenskultur und -struktur. Je nach aktuellem Stand des Unternehmens kann dies einen radikalen Wandel bedeuten oder eine Fortsetzung bereits gelebter Praktiken darstellen.
Das sind sechs Schlüsselfaktoren von New Work im Überblick:
Innovation: Kreative Ansätze werden aktiv gefördert, wobei sowohl internes als auch externes Wissen mit einbezogen wird, um neue Ideen voranzutreiben.
Work-Life-Blending: Eine harmonische Balance zwischen Arbeit und Privatleben wird angestrebt. Dieses Vertrauensverhältnis kann sich positiv auf die Motivation und das Engagement der Mitarbeiter auswirken, was letztendlich dem Unternehmen zugutekommt.
Übergreifende Mitbestimmung: Mitarbeiter können unabhängig von ihrer Position oder Abteilungszugehörigkeit an Projekten mitwirken und ihre Ideen basierend auf ihren Interessen und Fähigkeiten einbringen.
Mensch im Mittelpunkt: Die individuelle Selbstverwirklichung und Entfaltung jedes Einzelnen stehen im Vordergrund.
Gesundheit und Wohlbefinden: Neben produktivem Arbeiten und Erreichen von Zielen wird besonders Wert auf die Gesundheit und das Wohlbefinden der Mitarbeiter gelegt. Auch Achtsamkeits-Praktiken rücken zunehmend in Fokus.
Gemeinschaftsgefühl: Wissenstransfer und ein „Wir-Gefühl“ sind zentrale Aspekte von New Work. Dabei wird Wissen stetig geteilt und das Arbeiten in Netzwerken als wesentlich betrachtet.
Bedeutung des New Work Konzepts für Arbeitnehmer
Bei New Work stehen die Bedürfnisse der Arbeitnehmer im Zentrum. Den klassischen Lohnarbeiter, der die Anweisungen des Chefs von „oben herunter“ ausführt, ist Schnee von gestern. Vielmehr gestaltet sich die Arbeit freier, flexibler und partizipativer. Bei Arbeitnehmern bedeutet die Implementierung von New Work:
Flexible Zeitgestaltung und Work-Life-Balance
New Work bietet die Möglichkeit, den Arbeitstag zeitlich und örtlich flexibel zu gestalten. Du kannst entscheiden, wann und wo Du arbeitest – ob im Ausland, in einem Café oder während eines Kurzurlaubs am Strand.
Diese Freiheit bedeutet weniger Stress und mehr Zeit und Energie für wichtigere Dinge im Leben wie Familie, Freunde und Hobbys. Das Konzept kann also helfen, eine Balance zwischen Arbeit und Privatleben zu finden, die zum eigenen Lebensstil passt.
Beachte: Die damit einhergehende Flexibilität kann auch eine Kehrseite haben. Wenn Arbeit und Freizeit zu sehr verschmelzen, verschieben sich die Grenzen zwischen beiden Lebensbereichen. Was für den einen kein Problem ist oder sogar gewünscht, kann den anderen unter Druck setzten und das Abschalten nach der Arbeit erschweren.
Umso wichtiger ist es, Grenzen zu setzen. Vermeide es ständig erreichbar und auf Abruf zu sein, sodass Du Deine Freizeit zur Erholung und Entspannung nutzen kannst. So bewahrst Du Dir die Vorteile, die das New Work Modell mit sich bringt, ohne Dich eventuell zu überarbeiten.
Mehr Selbstverwirklichung
New Work bedeutet mehr als nur Geldverdienen; es steht für Leidenschaft und Überzeugung bei der Arbeit. Durch flexible Arbeitsmodelle wie Homeoffice, die 4-Tage-Woche oder Sabbaticals ist mehr Raum für Selbstentfaltung und Sinnhaftigkeit. So wird Arbeit zu einer Quelle persönlichen Wachstums, wobei das reine Gehalt weniger wichtig wird und die persönliche Entwicklung und Lebensbalance mehr in Fokus rücken.
Innovative Arbeitsweise
In der New-Work-Bewegung ist es wichtig, Freude an der Arbeit zu haben und kreativ zu sein. Doch diese Aspekte allein reichen nicht aus, wenn sie nicht zu wirtschaftlichem Erfolg des Unternehmens beitragen.
Deshalb setzt neue Arbeit auf moderne Methoden wie Design Thinking, Scrum oder Kanban. Diese Ansätze helfen dabei, effizient und produktiv zu arbeiten und dabei trotzdem Spaß zu haben. So wird sichergestellt, dass das Unternehmen erfolgreich ist, während die Mitarbeiter eine erfüllende Arbeitserfahrung haben.
Abteilungsübergreifende Zusammenarbeit
Im Gegensatz zum traditionellen Modell, bei dem Abteilungen getrennte Aufgaben erledigen, setzt New Work auf projektbasierte Arbeit. Das Hauptziel dabei ist Effizienz, indem die richtigen Personen mit der meisten Fachkompetenz an ausgewählten Projekten zusammenarbeiten.
In diesem Prozess bildet jedes Projekt ein neues, einzigartiges Netzwerk, das Menschen aus verschiedenen Abteilungen und mit unterschiedlichen Erfahrungen zusammenbringt. Diese “Mixed-Teams” profitieren von einer Vielzahl an Perspektiven, was zu lebhaften Diskussionen und oft zu effektiveren Lösungen führt.
Knowledge und Learning Worker
Wissen ist eine der kostbarsten Ressourcen für Unternehmen. Daher erhalten „Wissensarbeiter“ und "Lernende Arbeiter" besondere Aufmerksamkeit in der modernen Arbeitswelt. Diese Schlüsselrollen betonen die Notwendigkeit von lebenslangem Lernen, Kreativität und Innovation.
Wissensarbeiter zeichnen sich durch die Fähigkeit aus, kreatives Denken und innovative Ansätze zur Problemlösung zu kombinieren. Dabei wird neues Wissen angeeignet, statt sich auf Altbewährtem auszuruhen. Dieser Ansatz betont, dass Wissen nicht einfach vorhanden oder angeboren ist, sondern ständig erweitert und aktualisiert werden muss.
Lernende Arbeiter symbolisieren eine ständige Bildungsbereitschaft sich fortlaufend in verschiedenen Themenfeldern einzuarbeiten und für neue Lernmethoden offen zu sein. Der einfache Besuch eines E-Learning-Kurses reicht nicht aus; vielmehr ist ein andauerndes Engagement für Bildung erforderlich.
Wichtig: Das Büro der Zukunft muss Bildungsphilosophie durchweg leben, indem es Möglichkeiten für kontinuierliche Weiterbildung ermöglicht. Das kann beispielsweise durch den Einsatz neuer Technologien und entsprechenden Lernumgebungen erfolgen.
Mitarbeiter als Entrepreneure: New Work fördert Engagement und Verantwortungsbewusstsein
Im Konzept von New Work sind Mitarbeiter mehr als nur Menschen, die Zeit gegen Geld tauschen, sondern Personen, die zu „Entrepreneuren“ (zu Deutsch: Unternehmern) werden. Heißt, dass sie ihre eigenen Ideen und ihre Leidenschaft in ihre Arbeit einbringen.
Damit verändert New Work auch die Struktur in Unternehmen: Weg von starren Hierarchien, hin zu flachen Hierarchien. Sie warten nicht mehr nur darauf, dass ihre Führungskräfte Entscheidungen treffen und Aufgaben diktieren, sondern nutzen ihre Fähigkeiten, um Verantwortung zu übernehmen – Sie helfen aktiv mit, das Unternehmen voranzubringen und Erfolge gemeinsam zu erzielen.
Hinweis: Diese Freiheit funktioniert aber nur, wenn alle Mitarbeiter eigenverantwortlich und vertrauenswürdig handeln. Das heißt, dass die Arbeit gut organisiert und zuverlässig ausgeführt werden muss.
Bedeutung des New Work Konzeptes für Arbeitgeber
Die Einführung der neuen Arbeitsweisen erfordert von Arbeitgebern eine Offenheit gegenüber tiefgreifenden Veränderungen. Obwohl die Neustrukturierung zunächst einschüchternd sein mag, führt die Bereitschaft, moderne Ansätze zu verfolgen und umzusetzen, zu zahlreichen Vorteilen für das Unternehmen.
Bedeutet New Work auch New Leadership?
New Leadership, ein Kernaspekt des New Work Konzepts, revolutioniert die traditionelle, hierarchische Führungsstruktur. Die moderne Führungskraft wird zum Mentor und Ermöglicher, der nicht mehr nur Aufgaben erteilt, sondern eine Kultur der Autonomie und Eigenverantwortung fördert.
Von Hierarchie zu Partizipation: Durch das Loslassen starrer Hierarchien entsteht eine partizipative Kultur, die einen dynamischen und gleichberechtigten Arbeitsbereich fördert. Fehler werden nicht mehr als Misserfolge, sondern als Lerngelegenheiten betrachtet.
Attraktivität und Resilienz als Ergebnis: Die offene und vertrauensvolle Arbeitsweise zieht talentierte Fachkräfte an, die nach tieferem Sinn und persönlicher Entwicklung in ihrer Arbeit suchen. Dieser inklusive Ansatz stärkt nicht nur das Teamgefühl, sondern macht die gesamte Organisation widerstandsfähiger und innovativer.
Moderne Technik und Digitalisierung
Im Zeitalter von New Work wird die Flexibilität des Arbeitsortes durch entscheidende Technologie bereichert. Die Bereitstellung von hochmodernen Laptops, reibungsfreien Internetverbindungen und smarten Kommunikationslösungen sind essenziell, um Mitarbeitern ortsunabhängiges Arbeiten zu ermöglichen.
Diese digitale Transformation, die weit über die physischen Grenzen eines Büros hinausreicht, fördert effizientere Prozesse und ermöglicht eine weltweite Vernetzung.
Good-to-know: Unternehmen, die diesen digitalen Wandel erkennen und annehmen, positionieren sich strategisch günstig, um globale Talente anzuziehen und langfristig zu halten.
Agile Projektführung
Agiles Projektmanagement revolutioniert die Zusammenarbeit von Teams. Starre Strukturen werden aufgebrochen und auf kompetenzbasierte, reaktionsfreudige Teams gesetzt. Dieser Ansatz befähigt kleinere, interdisziplinäre Gruppen, durch regelmäßiges Feedback und kurze Entscheidungswege proaktiv auf Veränderungen zu reagieren.
Methoden wie Scrum oder Kanban fördern eine fokussierte und effiziente Projektorganisation, in dem sie unproduktives Multitasking vermeiden.
Auch die Entwicklungsansätze “Design Thinking” und die Organisationsmethode “Holokratie” sind Teil von agilen Teams.
Design Thinking: Hierbei handelt es sich um einen innovativen Ansatz, der zur Lösung von Problemen und zur Ideenentwicklung dient. Er legt Wert auf interdisziplinäre Teams und nimmt sich die Arbeitsmethoden von Designern zum Vorbild.
Holokratie: Dieser Ansatz steht für Führung ohne herkömmliche Hierarchien. Anstelle von starren Führungsmethoden, basiert dieser Ansatz auf einem Regelwerk für selbstorganisierte Teams. In diesem Umfeld wird Verantwortung geteilt, wodurch Mitarbeiter sich wertgeschätzt fühlen und motiviert werden, was insgesamt die Produktivität steigert.
Angepasstes Arbeitsumfeld
Die Anpassung des Arbeitsumfelds an die Prinzipien der neuen Arbeitswelt führt nicht nur zu effektiverer Zusammenarbeit und schnelleren Ergebnissen, sondern unterstützt auch ein zukunftsfähiges Unternehmensmodell. Um das zu verwirklichen, bieten sich folgende Arbeitsmodelle an:
Räumliche Flexibilität: Open-Space-Büros, Co-Working-Spaces und Kombi-Büros fördern die interdisziplinäre Zusammenarbeit. Aber auch ruhige Rückzugsorte sind wichtig, um konzentriertes Arbeiten zu ermöglichen.
Temporäre Bürolösungen: Für Firmen, bei denen die Mitarbeiter hauptsächlich remote arbeiten, kann das temporäre Anmieten von Büroflächen für einen bestimmten Zeitraum oder Arbeitsmodelle wie Desk-Sharing sinnvoll sein.
Neue Arbeitsmethoden: Hybride Meetings, bei denen Teile des Teams vor Ort und andere virtuell teilnehmen oder auch Jobsharing-Modelle haben Einfluss auf die Gestaltung des Arbeitsumfelds.
Bedeutung für Arbeitgeber und Arbeitnehmer gleichermaßen:
Zusätzlich legt New Work hohen Wert auf die Gesundheit und das Wohlbefinden aller Teammitglieder.
Dabei sorgt ein modernes Büro mit der richtigen Ausstattung wie ergonomische Bürostühle und höhenverstellbare Schreibtische für weniger gesundheitliche Beschwerden, wie Nacken- und Rückenschmerzen. So wird gesundes und effizientes Arbeiten gefördert und Krankheitstage effektiv verringert (mehr Details unter „Vorteile ergonomischer Büromöbel“).
Good-to-know: Bereits kleine Anpassungen, wie luftreinigende Pflanzen, die ideale Temperatur am Arbeitsplatz oder schöne Ruhebereiche für kurze Auszeiten, können einen bedeutenden Einfluss auf Motivation und das Wohlbefinden der Mitarbeiter haben.
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Wie sehen die Arbeitsplätze der Zukunft aus?
Die Corona-Pandemie hat die Arbeitslandschaft rasant verändert. Aus einer bloßen Möglichkeit wurde über Nacht aus dem Home-Office eine Notwendigkeit. Dabei ist der perfekte Arbeitsplatz von morgen nicht nur ein physischer Ort, sondern eine digital vernetzte Umgebung. Aktuelle Technologien fördern eine zügige Kooperation und mühelosen Informationsfluss – unabhängig von Ort und Zeit.
New Work Arbeitsmodelle im Überblick
Die folgenden New Work Modelle geben Einblicke, wie Unternehmen auf diese Veränderungen reagieren:
1. Co-Working-Spaces – gemeinsam produktiv und kreativ
Co-Working-Spaces sind kollaborative Arbeitsumgebungen, in denen Selbstständige, Start-ups, Freelancer und Projektteams temporäre Arbeitsplätze mieten können. Diese Räumlichkeiten bieten nicht nur eine Brücke zwischen traditionellem Büro und Heimarbeit, sondern sind auch darauf ausgelegt, Zusammenarbeit und Inspiration zu fördern.
Wer in solch einem Umfeld arbeitet, profitiert oft von gesteigerter Effizienz und Produktivität. Neben technischen Basics wie Internet, Druckern und Telefonen bieten viele dieser Räumlichkeiten auch spezielle Workshops oder Mentoring-Programme an, um den Gemeinschaftssinn zu stärken und Einzelpersonen oder Teams in ihrem Business zu unterstützen.
2. Homeoffice – Arbeiten von Zuhause
Das Homeoffice-Modell gilt als eines der zentralen Konzepte der modernen Arbeitswelt. Viele digital ausgerichtete Unternehmen setzen auf diese flexible Arbeitsweise, bei der Mitarbeiter von zu Hause aus arbeiten können.
Die damit gewonnene Flexibilität kann die Motivation und Konzentration steigern, da die Arbeit in der gewohnten Umgebung oft besser an die eigenen, persönlichen Vorlieben angepasst ist.
Falls Du Dein Homeoffice einrichten willst und einen gesunden Arbeitsplatz in Deinen eigenen vier Wänden schaffen möchtest, kann Dir dieses Erklärvideo helfen.
3. Remote Work – Von da aus arbeiten, wo Du willst
Remote Work ist mehr als nur ein erweiterter Ansatz des Homeoffice: Es ermöglicht Mitarbeitern, unabhängig von ihrem Standort, an verschiedenen Projekten und in unterschiedlichen Teams zu arbeiten. Allein ein Laptop und ein funktionierender Internetzugang ermöglichen es Mitarbeitern von überall auf der Welt zu arbeiten.
Good-to-know: Die Arbeitswelt der Zukunft wird von flexiblen Arbeitsplätzen dominiert. Eine Studie von PlanRadar zeigt, dass aktuell ungefähr 25 % der Beschäftigten in Deutschland stetig oder hin und wieder remote arbeiten. Unternehmen, die sich dieser Entwicklung anpassen, profitieren nicht nur von zufriedeneren Mitarbeitern durch durchdachte Bürogestaltungen, sondern können auch Kosten effektiv einsparen. [3]
4. Desk Sharing – freie Platzwahl
Heute arbeitest Du an einem Tisch und morgen vielleicht an einem anderen. Desk Sharing ist eine fortschrittliche Arbeitsform, die sich auf die flexible Nutzung von Arbeitsplätzen konzentriert. Statt fest zugeordneten Plätzen können Mitarbeiter je nach Bedarf, Vorlieben und Verfügbarkeit unterschiedliche Schreibtische nutzen.
Dieses Modell wird bereits von Großunternehmen wie Microsoft, ADAC und Siemens praktiziert und bietet nicht nur eine effiziente Raumnutzung, sondern fördert auch das Wohlbefinden der Mitarbeiter, in dem sich diese den Arbeitsplatz nach eigenem Ermessen aussuchen können.
Tipp: Um für jeden Mitarbeiter den passenden Arbeitsplatz zu gewährleisten, kann ein Reservierungssystem ratsam sein. Hierfür könnten Online-Tools oder Apps genutzt werden, die es ermöglichen, Kollegen zu finden und Plätze jederzeit und überall zu reservieren.
5. Jobsharing – Arbeitsplatzteilung statt Teilzeit
New Work bringt eine Neugestaltung herkömmlicher Arbeitszeitmodelle mit sich, wobei Jobsharing immer populärer wird. Bei diesem Modell teilen sich zwei Mitarbeiter eine Vollzeitstelle und koordinieren gemeinsam Aufgaben, Verantwortungsbereiche sowie Arbeitszeiten, um die gesamte vertraglich festgelegte Arbeitszeit zu erfüllen.
Im Unterschied zum Job-Splitting, wo jeder Mitarbeiter unabhängig an Projekten und Aufgaben arbeitet, kollaborieren die Mitarbeiter im Jobsharing eng miteinander. Dieses flexible Arbeitsmodell wird in Deutschland bereits von einigen Unternehmen erfolgreich praktiziert.
Umsetzung von New Work: Wie den Wandel meistern?
Die erfolgreiche Einführung von New Work erfordert mehr als nur technologische Neuerungen oder eine veränderte Bürogestaltung. Es setzt ein tiefgehendes Umdenken in der Unternehmenskultur voraus und muss sowohl von den Führungskräften als auch von den Mitarbeitern gemeinsam getragen werden.
9 Schritte für eine erfolgreiche Einführung der Neuen Arbeit
Für eine erfolgreiche Umsetzung von New Work ist das Bewusstsein und die Unterstützung der Führungsebene entscheidend. Sie müssen die Bedeutung der Veränderungen erkennen und bereit sein, diese aktiv voranzutreiben.
Es ist entscheidend, dass das Konzept allen Teammitgliedern verständlich und offen vermittelt wird. Klare Informationen über anstehende Neuerungen und deren Nutzen sind dabei essenziell. Eine solche Transparenz hilft, Missverständnisse zu vermeiden und schafft eine vertrauensvolle Basis für den Wandel.
Ein top-down-Ansatz allein reicht nicht aus. Binde Dein Team aktiv in den Veränderungsprozess ein, sammel regelmäßig Feedback und berücksichtige die Vorschläge Deiner Mitarbeiter.
Führen Sie New Work schrittweise und in kleineren Teams ein. Dies ermöglicht eine langsame Eingewöhnungsphase und den Austausch von Erfahrungen, wodurch der Übergang für den Rest des Unternehmens erleichtert wird.
Gib Deinen Mitarbeitern die notwendigen Werkzeuge und Kenntnisse an die Hand, um mit den neuen Methoden und Tools effektiv umgehen zu können. Dies kann in Form von Weiterbildungen und Schulungen erfolgen.
Moderne und gut funktionierende Technik ist entscheidend für die reibungsfreie Zusammenarbeit und schnelle Kommunikation im Rahmen von New Work.
Die Veränderungen sollten tiefer gehen als nur oberflächliche Anpassungen in der Arbeitsweise. Fördere daher eine offene Unternehmenskultur, die Flexibilität, Autonomie und Zusammenarbeit schätzt.
New Work erfordert Flexibilität und schnelle Anpassungsfähigkeit. Sei bereit, die Strategie, falls nötig und basierend auf dem Feedback und den Bedürfnissen Deiner Mitarbeiter, anzupassen und neu auszurichten.
Etabliere einen fortlaufenden Dialog mit Deinen Mitarbeitern, um den Implementierungsprozess kontinuierlich zu überwachen und stetig zu verbessern.
Wichtig: Betrachte die Einführung des New Work Modells nicht als kurzfristiges Projekt, sondern als langfristige Vision fest in die Unternehmenskultur zu verankern.
Bist Du und Dein Team fit für New Work? Folgende Fragen können Dir helfen, das herauszufinden:
Bin ich und mein Team proaktiv genug bei meiner eigenen Weiterbildung?
Welche Ressourcen stehen mir und meinem Team zur Verfügung, um uns stetig fortzubilden? (Stichwort: Lernenden Mitarbeiter)
Wie könnte sich meine/die des Teams berufliche Rolle in den kommenden fünf bis zehn Jahren entwickeln?
Wo sollte ich/mein Team anpassungsfähiger werden?
Wie kann ich/mein Team unsere individuellen Stärken und Eigenschaften gewinnbringend in unseren Job integrieren?
Unter welchen Bedingungen arbeite ich/mein Team am effizientesten?
New Work Kritik: Die Vor- und Nachteile im Überblick
Der Trend hin zu New Work hat viele Unternehmen und Organisationen erfasst. Doch welche Vorteile können Unternehmen und Mitarbeiter tatsächlich erwarten und wo liegen die Tücken des Modells? Ein differenzierter Blick ist notwendig, um Chancen und Risiken zu erkennen und bestmöglich für Dein Unternehmen zu nutzen.
Vorteile von New Work
Erhöhte Produktivität: Mitarbeiter, die eigenverantwortlicher und flexibler arbeiten, sind oft motivierter. Zusätzlich bietet das Homeoffice oft weniger Ablenkung als ein Großraumbüro, was sich positiv auf die Produktivität auswirkt.
Bindung von Talenten: Ein modernes Arbeitsumfeld und flexible Arbeitsmodelle können dabei helfen, Top-Talente anzuziehen und langfristig zu binden.
Förderung von Innovationen: Freiraum und eine Kultur des Experimentierens können die Innovationskraft der Mitarbeiter und damit des Unternehmens stärken.
Mehr Flexibilität: Unternehmen, die New Work Prinzipien verfolgen, sind oft besser in der Lage, sich schnell an Marktveränderungen anzupassen.
Zufriedenheit und Work-Life-Balance: Ein ausgewogenes Verhältnis zwischen Beruf und Privatleben kann zu zufriedeneren und gesünderen Mitarbeitern führen.
Nachteile von New Work
Herausforderungen bei der Umsetzung: Nicht jedes Unternehmen ist sofort bereit für New Work. Strukturelle und kulturelle Änderungen können Widerstand hervorrufen.
Gefahr der Überarbeitung: Die Grenzen zwischen Beruf und Privatleben können verschwimmen, was zu Mehrarbeit führen kann und den Druck, ständig erreichbar zu sein, erhöht.
Kommunikationsprobleme: Dezentrales Arbeiten kann, wenn nicht richtig verwaltet, zu Kommunikationsschwierigkeiten führen. Umso wichtiger ist eine gut funktionierende IT-Infrastruktur.
Hoher Anpassungsbedarf: Technologien und Arbeitsmethoden entwickeln sich ständig weiter. Dies erfordert von Unternehmen und Mitarbeitern eine kontinuierliche Anpassung. Vorausgesetztes technisches Know-how könnte ältere Arbeitnehmer abhängen
Potenzielle Isolation: Wenn Mitarbeiter dauerhaft remote arbeiten, kann dies zu einem Gefühl der Isolation und einem Mangel an Teamzusammenhalt führen.
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Fragen und Antworten zu New Work: Das Wichtigste in Kürze
Du hast noch Fragen rund um das Thema New Work? In diesem Abschnitt geben wir Dir alle Antworten auf die wichtigsten Fragen.
Was versteht man unter New Work?
New Work kennzeichnet den tiefgreifenden Wandel in unserer Arbeitswelt, welcher durch die Digitalisierung, Globalisierung und die Bedürfnisse nachkommender Generationen auf dem Arbeitsmarkt vorangetrieben wird. Es bezeichnet ein modernes Arbeitskonzept, das Flexibilität, Selbstbestimmung und Sinnhaftigkeit in den Mittelpunkt stellt.
Wie und wann entstand New Work?
New Work hat seine Wurzeln in den 1980er Jahren und wurde ursprünglich von dem Sozialphilosophen Frithjof Bergmann geprägt. Er suchte nach Alternativen zu herkömmlichen Arbeitsmodellen, die durch die Automatisierung bedroht waren. Es entstand ein Modell, dass auf Selbstbestimmung und sinnstiftende Tätigkeiten beruhte.
Warum ist New Work sinnvoll?
Das Ziel ist es, Arbeit neu zu denken und sie an die Gegebenheiten der digitalen Ära anzupassen. New Work adressiert die sich verändernden Bedürfnisse von Arbeitnehmern in einer zunehmend digitalisierten und vernetzten Welt. Zusätzlich fördert es Innovation, Selbstverwirklichung und Mitarbeiterzufriedenheit, indem es flexible Arbeitsmodelle, flache Hierarchien und eine bessere Work-Life-Balance ermöglicht.
Was gehört zu New Work?
Unter den Begriff New Work fallen Punkte, wie:
Flexible Arbeitszeiten,
ortsunabhängiges Arbeiten
flache Hierarchien,
Teamautonomie,
lebenslanges Lernen und
eine stärkere Betonung von Sinnhaftigkeit in der Arbeit.
Was versteht man unter Work-Life-Blending?
Work-Life-Blending beschreibt das Verschmelzen von Beruflichem und Privatem, anstatt sie strikt voneinander zu trennen. Durch den Einsatz digitaler Technologien kann beispielsweise von unterschiedlichen Orten aus gearbeitet werden, wodurch Arbeit und Freizeit oft fließender ineinander übergehen.
Ist New Work ein Megatrend?
Ja, New Work kann als Megatrend bezeichnet werden, da es tiefgreifende Veränderungen in der Arbeitsweise mit sich bringt. Es reagiert auf globale Entwicklungen wie die Digitalisierung und den Wertewandel in Bezug auf die Arbeit.
Wie sehen die Arbeitsplätze der Zukunft aus?
Die Arbeitsplätze der Zukunft sind flexibel, technologiegestützt und fördern Kollaboration. Sie sind oft ortsunabhängig, was das Arbeiten aus verschiedenen Umgebungen wie Homeoffice, Co-Working-Spaces oder sogar globalen Standorten ermöglicht.
Zudem legen sie Wert auf eine ergonomische Arbeitsplatzgestaltung inklusive ergonomischer Büromöbel, um die Gesundheit und das Wohlbefinden der Mitarbeiter zu fördern. In kultureller Hinsicht wird eine stärkere Betonung auf Diversität, Inklusion und stetiges Lernen gelegt.
Fazit: New Work 2023 - Buzzword oder Allheilmittel?
In einem sich rasch verändernden globalen Umfeld stellt New Work mehr als nur ein Konzept dar: Es ist ein notwendiger Schritt, um am Puls der Zeit zu bleiben. Dabei fördert die neue Arbeit nicht nur produktiveres Vorankommen durch Leidenschaft und Engagement, sondern stärkt auch die Mitarbeiterzufriedenheit und -bindung.
Das Umsetzen von New Work kann einen maßgeblichen Win-Win-Effekt für Unternehmen darstellen, da es ihnen ermöglicht, den aktuellen Herausforderungen erfolgreich, flexibel und schnell zu begegnen.
Welche New Work Prinzipien sind in Deinem Unternehmen bereits verankert?
Bildcredits: Depositphotos /nd3000, Depositphotos/mavoimages
[1] TAM Akademie: DIESE NEW WORK STUDIEN MUSST DU KENNEN! [Internet]. 2022 Mai 16 Letzter Abruf: 2023 Oct 30]. URL: https://tam-akademie.de/new-work-studien-statistiken/.
[2] Trendstudie des Zukunftsinstituts im Auftrag von Peek & Cloppenburg KG, Düsseldorf: Die Generation Z in der Arbeitswelt von morgen. [Internet]. 2022 Letzter Abruf: 2023 Oct 30]. URL: https://karriere.peek-cloppenburg.de/newwork.
[3] Das Büro der Zukunft: Untersuchung 2023 [Internet]. 2022 Jan 25 [Letzter Abruf: 2023 Okt 31]. URL: https://www.planradar.com/de/buero-der-zukunft/.
