Boreout: Wie Langeweile auf der Arbeit krank macht

Gelangweilter und unterforderter Mann mit Boreout sitzt bei der Arbeit

Es ist schon lange das Gleiche: Bei der Arbeit gibt es mal wieder nichts zu tun. Du hast also genug Zeit für private E-Mails, Deine Lieblingsserie und vielleicht sogar für ein Mittagsschläfchen – und wirst auch noch bezahlt dafür.

Nein, dies ist nicht das Paradies. Es sind die besten Voraussetzungen für einen Boreout: Dieser kann durch ständige Langeweile und Unterforderung bei der Arbeit entstehen und Dein Leben sehr schwierig machen.

In diesem Artikel erfährst Du, was ein Boreout ist, wie Du dagegen vorgehen kannst und warum es nicht das Gegenteil, sondern ein enger Verwandter vom Burnout ist.

Inhaltsverzeichnis

  1. Boreout Definition

  2. Ursachen für einen Boreout

  3. Boreout Symptome: Wie Du geistige Unterforderung erkennst

  4. Boreout Test: Wie unterfordert bist Du?

  5. Was tun bei einem Boreout? Tipps für Arbeitnehmer und Vorgesetzte

  6. Häufige Fragen und Antworten zum Boreout

Boreout Definition

Der Begriff “Boreout” ist angelehnt an das Burnout-Syndrom und kommt vom englischen Wort “boredom”, also Langeweile. Während man bei einem Burnout also durch zu viel Arbeit regelrecht ausgebrannt wird, wird man von einem Boreout quasi “ausgelangweilt”. Der Burnout überfordert, der Boreout unterfordert und verleitet Betroffene dazu, tagsüber vieles zu tun – außer zu arbeiten.

Klingt wahrscheinlich erst mal wie das Gegenteil vom Burnout: Ein Paradies, in dem man fürs Nichtstun bezahlt wird. In Wahrheit sind Boreout und Burnout aber nicht so verschieden, wie man vielleicht denkt. Eine ständige berufliche Unterforderung kann psychisch sehr belastend sein und sogar richtig krank machen.

Betroffene sehnen sich nach spannenden Aufgaben, bekommen aber keine. Mit zunehmendem Frust sinkt auch die Motivation: Private E-Mails, Onlinespiele und Nickerchen im Home-Office werden häufiger – mit der Zeit aber auch langweilig. Der einstige Traum von mehr Freizeit bei der Arbeit wird immer mehr zum Albtraum.

Boreout Statistik: In einer 2022 erschienenen Umfrage von Avantgarde Experts waren ungefähr vier von zehn Arbeitnehmern der Meinung, dass sie mehr für ihr Unternehmen leisten könnten.[1]

Ist das Boreout-Syndrom eine Krankheit?

Das Boreout-Syndrom ist (noch) keine offiziell anerkannte Krankheit. Es wurde auch nicht von Ärzten oder Forschern entdeckt: Der Begriff fällt das erste Mal im 2007 erschienen Buch “Diagnose Boreout” – geschrieben von zwei Unternehmensberatern.[2]

Es ist also ein relativ neu beschriebenes Phänomen. Es gibt demnach keine einheitlichen Diagnosekriterien und kaum Studien zu dem Thema. Das heißt, dass man sich derzeit noch stark auf Erfahrungsberichte verlassen muss. (Un)glücklicherweise gibt es genug davon.

Ursachen für einen Boreout

Experten zufolge soll es drei Elemente geben, die eine Person in den Boreout treiben:[2]

  1. Unterforderung: Betroffene fühlen sich von der Menge und/oder dem Anspruch der Aufgaben unterfordert.

  2. Desinteresse: Betroffenen sind die Arbeit und der Arbeitgeber gleichgültig, und sie möchten so wenig wie möglich damit konfrontiert werden.

  3. Langeweile: Betroffene wissen nicht, was sie bei der Arbeit tun sollen, weil es nichts Zufriedenstellendes zu tun gibt. Sie widmen sich also privaten Dingen, die in diesem Moment spannender sind.

Zum Verständnis: Es ist vollkommen normal, hin und wieder unterfordert, gelangweilt oder desinteressiert bei der Arbeit zu sein. Erst, wenn diese drei Elemente ständig auftreten, verwenden Betroffene Strategien, um damit zurechtzukommen – und gleiten langsam in den Boreout.

Risikofaktoren: Der Einfluss vom qualitativen Lohn

Wahrscheinlich wollen die meisten Menschen einen Beruf haben, in dem sie ihre Stärken einbringen und sich weiterentwickeln können. Dafür erwarten sie etwas, das von den Boreout-Entdeckern als qualitativer Lohn bezeichnet wird. Dieser stellt sich aus drei Elementen zusammen. Demnach wollen Menschen:[2]

  • einen Sinn in ihrer Beschäftigung sehen, 

  • ihre Zeit bei der Arbeit und nach dem Feierabend genießen und

  • genügend Geld für ihre Tätigkeit bekommen.

Diese Elemente sollen einen direkten Einfluss auf die Zufriedenheit haben: Ist der qualitative Lohn hoch, ist es auch die Zufriedenheit. Ist der qualitative Lohn niedrig, leidet auch die Zufriedenheit – das Risiko für einen Boreout steigt wiederum.

Boreout Symptome: Wie Du geistige Unterforderung erkennst

Ein Boreout entsteht, wenn Menschen gelangweilt, desinteressiert und unterfordert von ihrem Job sind. Sie wollen aber weder, dass jemand diesen Zustand bemerkt, noch, dass sie noch mehr unbefriedigende Aufgaben bekommen. Sie tun also so, als ob sie sehr beschäftigt wären. Viele verwenden dabei zumindest eine der folgenden Verhaltensstrategien:

Bevor Du uns an dieser Stelle missverstehst: Dies sind nicht die Tipps, um mit einer langweiligen Arbeit zurechtzukommen. Wir empfehlen keinesfalls, diese Strategien nachzumachen.

  • Komprimierungsstrategie: Betroffene beenden eine Aufgabe vor der Deadline, kommunizieren dies aber mit niemandem.

  • Flachwalzstrategie: Betroffene setzen ein Projekt auf eine längere Zeit an, als es eigentlich notwendig ist.

  • Strategische Verhinderung: Betroffene melden sich immer dann, wenn sie wissen, dass der Ansprechpartner für eine Aufgabe gerade beschäftigt ist.

  • Pseudo-Burnout-Strategie: Betroffene sagen bei neuen Aufgaben, dass sie sich nicht darum kümmern können, weil sie sonst daran zerbrechen.

  • Pseudo-Commitment-Strategie: Betroffene täuschen einen großen Einsatz für das Unternehmen vor, indem sie beispielsweise morgens als Erste kommen und abends als Letzte gehen.

Auf den ersten Blick wirken diese Strategien vielleicht wie ein Ausdruck von Faulheit. Der Unterschied ist aber, dass faule Menschen nicht arbeiten wollen – Menschen mit Boreout jedoch schon.

Betroffene verwenden die Strategien, weil sie sich vor den Konsequenzen fürchten, wenn sie damit aufhören würden: Sei es das klärende Gespräch mit dem Chef, die mögliche Kündigung, die Suche nach einer neuen Arbeit oder für viele noch schlimmer: noch mehr langweilige Aufgaben.

Das Paradoxe an den Verhaltensstrategien: Sie sollen eine Entlastung vom kräftezehrenden Job sein, sind aber häufig alles andere als entspannend. Schließlich braucht man sehr viel Energie, um die Fassade aufrechtzuerhalten.

Zeichen vom Boreout im Privatleben

Ein Problem beim Boreout ist, dass er oft nicht nur das Berufs-, sondern auch das Privatleben einnimmt. Zu den klassischen Beschwerden nach dem Feierabend gehören:

  • Müdigkeit: Obwohl Betroffene tagsüber vielleicht nur wenig gearbeitet haben, sind sie abends vollkommen erschöpft.

  • Gereiztheit: Betroffene sind leicht reizbar und können damit auch das Zusammenleben mit anderen Menschen erschweren.

  • Lustlosigkeit: Betroffene haben nach der Arbeit keine Lust, etwas zu unternehmen, obwohl sie bereits tagsüber nur sehr wenig gemacht haben.

  • Introvertiertheit: Betroffene reden nicht gern über ihre Arbeit und vermeiden tiefergehende Gespräche darüber.

Dazu beschreiben einige Personen körperliche Symptome wie Magenbeschwerden, Schwindel und Kopfschmerzen.[3]

Die 5 Boreout Phasen

Wie sich ein Boreout entwickelt, ist von Person zu Person unterschiedlich. Dennoch gibt es Gemeinsamkeiten, die bei vielen Betroffenen auftreten. Dafür haben die Entdecker des Boreouts 5 klassische Boreout-Phasen zusammengefasst.[2]

1. Phase: Der Samariter (Kein Boreout)

Er ist zufrieden mit seiner Arbeit und findet sie sinnvoll. Seine Arbeit macht ihm Spaß, und er hat ein erfülltes Privatleben, das sich gut mit dem Job vereinbaren lässt. Er verdient genug Geld, wird aber vor allem durch seine Tätigkeit motiviert.

2. Phase: Der Geselle (Leichter Boreout)

Er ist motiviert und will lernen. Im Arbeitsalltag gibt es aber immer wieder Anzeichen von Langeweile oder Unterforderung. Das findet er aber nicht so schlimm: Er sieht sie als Begleiterscheinungen auf dem Weg zum Ziel – denn zumindest sind die Bezahlung und Aufstiegschancen zufriedenstellend. Außerdem kann er die freie Zeit nutzen, um ein paar private Angelegenheiten zu erledigen.

3. Phase: Der Titanic-Passagier (Mittlerer Boreout)

Er beherrscht bereits die Strategien, um den Boreout zu verstecken. Er gesteht sich aber noch nicht ein, dass diese Strategien auch Nachteile haben. Er befindet sich bildlich gesprochen auf der Titanic: Einer luxuriösen Reise, bei der er die Seele baumeln lassen kann – doch der Eisberg, der die schöne Fahrt beenden soll, rückt immer näher.

4. Phase: Das Chamäleon (Intensiver Boreout)

Wie ein Chamäleon kann er sich perfekt an die äußeren Bedingungen anpassen. Er hat immer eine Strategie, um Aufgaben zu vermeiden. Er ist unterfordert, gelangweilt und desinteressiert – doch niemand merkt es, weil er es gut verstecken kann.

5. Phase: Die Made (Maximaler Boreout)

Wie eine Made, die sich durch den Speck frisst, wird dieser Mitarbeiter für seine Arbeit bezahlt, ohne wirklich zu arbeiten. Während das Chamäleon noch ab und zu etwas Produktives beisteuert, leistet die Made nichts für ihr Geld. Der Speck, also das Unternehmen, hat keinen Vorteil durch die Made. 

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Boreout Test: Wie unterfordert bist Du?

Das Boreout-Syndrom ist keine anerkannte Krankheit, es existieren also keine offiziellen Diagnosekriterien. Es gibt aber einen Test, der von den Entdeckern des Boreouts erstellt wurde. Wenn Du dabei mindestens vier Fragen mit “Ja” beantwortest, soll dies auf einen Boreout oder zumindest auf ein erhöhtes Risiko darauf hinweisen.[2]

  1. Erledigen Sie private Dinge während der Arbeit?

  2. Fühlen Sie sich unterfordert oder gelangweilt?

  3. Tun Sie ab und zu so, als ob Sie arbeiten würden – tatsächlich haben Sie aber nichts zu tun?

  4. Sind Sie am Abend müde und erschöpft, obwohl Sie überhaupt keinen Stress hatten?

  5. Sind Sie mit Ihrer Arbeit eher unglücklich?

  6. Vermissen Sie den Sinn in Ihrer Arbeit, die tiefere Bedeutung?

  7. Könnten Sie Ihre Arbeit eigentlich schneller erledigen, als Sie dies tun?

  8. Würden Sie gerne etwas anderes arbeiten, scheuen sich aber vor dem Wechsel, weil Sie dabei zu wenig verdienen?

  9. Verschicken Sie während der Arbeit private E-Mails an Kollegen?

  10. Interessiert Sie Ihre Arbeit nicht oder wenig?

Was tun bei einem Boreout? Tipps für Arbeitnehmer und Vorgesetzte

Ein Boreout ist kein unveränderbares Schicksal: Deswegen zeigen wir Dir, was Betroffene und Vorgesetzte unternehmen können, um den Boreout zu lindern oder ihn komplett zu vermeiden.

Beachte: Das Boreout-Syndrom ist ein relativ neu beschriebenes und demnach kaum erforschtes Phänomen. Die folgenden Tipps zur Behandlung wurden demnach anhand von Expertenmeinungen und Erfahrungsberichten zusammengestellt.

Was Betroffene tun können

Am besten kann der Betroffene selbst gegen den Boreout vorgehen. Dafür haben wir hier 6 Methoden für Dich.

1

Sieh ein, dass Du ein Problem hast

Zunächst solltest Du erkennen, dass Du unter einem Boreout leidest und dass Deine “gewonnene Freiheit” nicht nur Vorteile hat. Hier schon mal die gute Nachricht: Indem Du diesen Artikel liest, hast Du diesen Schritt (hoffentlich) bereits hinter Dir.

2

Sprich mit Deinem Vorgesetzten

Bei Boreout-Anzeichen solltest Du mit Deinem Vorgesetzten sprechen. Kommuniziere dabei so klar und gewaltfrei wie möglich. Du willst Deinem Chef schließlich keine Vorwürfe machen, sondern ihm zeigen, dass Du arbeiten willst, aber derzeit nicht kannst.

Erkläre ihm, was Dich an der derzeitigen Arbeitssituation stört. Dabei kannst Du auch Situationen nennen, in denen Du Dir eine andere Herangehensweise gewünscht hättest.

Wenn möglich, kannst Du konkrete Lösungsvorschläge machen. Das können Aufgaben sein, die Du zukünftig bearbeiten möchtest. Oder Du schlägst vor, in eine andere Abteilung versetzt zu werden, wo Du Deine Fähigkeiten besser einsetzen kannst.

Tipps für einen respektvollen und klaren Gesprächsstil findest Du in unserem Artikel über gewaltfreie Kommunikation.

3

Verändere Dein Arbeitszeitmodell

Bei vielen Unternehmen sind 40-Stunden-Wochen und Präsenzpflicht mittlerweile keine Bedingung mehr. Wenn Dein Unternehmen es anbietet, kannst Du also zum Beispiel über eine Home-Office-Option oder eine Teilzeitstelle nachdenken.

Diese Modelle verhindern mutmaßlich nicht, dass Du gelangweilt, desinteressiert und unterfordert von Deiner Arbeit bist. Sie verringern aber die Zeit, die Du bei Deiner kräftezehrenden Arbeitsstelle verbringst. So hast Du mehr Zeit (und wahrscheinlich Energie) für Dein Privatleben und eine mögliche berufliche Umorientierung.

4

Verbessere das Betriebsklima

Wenn die allgemeine Stimmung im Unternehmen schlecht ist, beeinträchtigt das häufig auch die eigene Laune. Tu also etwas, um den Arbeitstag erfreulicher zu gestalten:

  • Unternimm etwas mit Deinen Kollegen in der Mittagspause, zum Beispiel ein Tischtennisturnier oder einen Spaziergang

  • Verschönere das Büro, zum Beispiel mit ein paar Pflanzen. 

  • Mache Deinen Kollegen eine Freude, zum Beispiel mit einem Kuchen im Aufenthaltsraum oder einem netten Kompliment.

Dadurch wird ein langweiliger Job zwar nicht direkt interessant, aber zumindest erträglicher. Und vielleicht kannst Du aus dieser positiven Grundeinstellung Kraft schöpfen, um Dich in eine spannendere berufliche Richtung weiterzuentwickeln.

Weitere Tipps findest Du in unserem Artikel über das Betriebsklima.

5

Such Dir einen neuen Job

Manchmal ist die Situation hoffnungslos – dann solltest Du Dir einen neuen Job suchen.

Aber Achtung: Ein gutes Gehalt ist zwar wichtig, aber macht allein nicht glücklich. Du solltest einen Sinn in der Arbeit sehen und weiterhin genug Zeit haben, um Dein ideales Leben zu leben. Sonst läufst Du Gefahr, wieder in der gleichen Situation zu landen, in der Du jetzt bist.

Suche am besten bereits im Bewerbungsverfahren nach den vorhin beschriebenen Kriterien des qualitativen Lohns.

6

Such Dir professionelle Hilfe

Ein Boreout kann psychisch äußerst belastend sein und das Selbstbewusstsein schwächen. Das kann nicht nur bei Gesprächen mit den Vorgesetzten und der Jobsuche ein Problem sein, sondern auch das Privatleben belasten.

Wenn Du also allein nicht mehr weiter weißt, kann Dir möglicherweise eine Psychotherapie helfen. Dadurch kannst Du Dein Selbstvertrauen stärken und einen Weg aus dem Boreout finden.

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Was Vorgesetzte tun können

Du hast das Gefühl, dass Deine Mitarbeiter unzufrieden mit ihren Aufgaben sind? Dann wollen wir Dir 5 Tipps geben, um ihnen zu helfen.

1

Sprich mit Deinen Mitarbeitern

Du solltest Boreout-Anzeichen bei Deinen Mitarbeitern ernst nehmen. Suche also das Gespräch und sei bereit, zusammen mit dem Betroffenen eine Lösung zu finden. Ein motivierter Angestellter ist so wichtig für das Unternehmen, und vielleicht können ja bereits kleine Anpassungen seine Zufriedenheit steigern.

2

Verteile Aufgaben angemessen

Du solltest stets darauf achten, dass die Aufgaben im Team fair und entsprechend der individuellen Fähigkeiten verteilt sind. Gemeinsame Meetings können helfen, um derzeitige Projekte zu besprechen und gegebenenfalls Aufgaben umzuverteilen. Schließlich willst Du ja weder, dass Deine Mitarbeiter wegen eines Boreouts noch wegen eines Burnouts ausfallen.

3

Suche Dir angemessene Arbeitnehmer

Ein Mitarbeiter mit Boreout lässt sich möglicherweise bereits im Bewerbungsverfahren vermeiden. Du solltest also weder bei der Stellenbeschreibung noch in den Gesprächen utopische Versprechungen machen – auch wenn Du Dir dadurch ein höheres Interesse von den Bewerbern erhoffst.

Die Erwartungen der Bewerber sollten nicht höher geschraubt werden, als es der Job zulässt. Schließlich sieht man am Beispiel des Boreouts, dass nicht nur unter-, sondern auch überqualifizierte Mitarbeiter dem Unternehmen schaden können.

Schätzungen der Boreout-Entdecker zufolge, verursacht der Boreout in Deutschland einen jährlichen wirtschaftlichen Schaden von über 250 Milliarden Euro.[2]

4

Gib Deinen Mitarbeitern Freiheiten

Du könntest Deinen Mitarbeitern zum Beispiel flexiblere Arbeitszeiten oder Home-Office ermöglichen. So können sie ihre Arbeitsbedingungen besser an ihre Bedürfnisse anpassen und ihre Work-Life-Balance steigern.

5

Vermeide Überwachungsmaßnahmen

Überwachungsmaßnahmen steigern nicht nur den Unmut Deiner Angestellten – sie sind häufig nicht mal erfolgreich: Wenn Du beispielsweise Soziale Netzwerke auf den Arbeitsrechnern blockieren lässt, können Deine Mitarbeiter weiterhin auf dem Smartphone im Internet surfen.

Nutze Deine Zeit also lieber, um zusammen mit Deinem Mitarbeiter eine Lösung zu finden, statt ihn zu kontrollieren. Einen Boreout bekämpfst Du am besten, indem Du die Ursache angreifst, nicht die Symptome.

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Häufige Fragen und Antworten zum Boreout

Hier beantworten wir Dir einige häufige Fragen über den Boreout.

Was ist ein Boreout?

Ein Boreout (auch Bore Out oder Boreout-Syndrom genannt) ist ein Zustand, bei dem Betroffene gelangweilt und unterfordert von ihrem Job sind. Sie erschaffen daraufhin Strategien, um beschäftigt zu wirken und so neue Aufgaben zu vermeiden. Ein Boreout kann sehr belastend für Betroffene sein und zu unterschiedlichen psychischen und körperlichen Beschwerden führen.

Was sind Symptome von Boreout?

Betroffene sind gelangweilt, desinteressiert und unterfordert von ihrem Job – man sieht es ihnen aber häufig nicht an. Das erreichen sie durch unterschiedliche Verhaltensstrategien, die sie stets beschäftigt wirken lassen.

Der Boreout kann körperliche Symptome wie Kopfschmerzen und Magenbeschwerden sowie psychische Beschwerden wie Müdigkeit, Gereiztheit, Lustlosigkeit und Introvertiertheit verursachen. Diese beeinträchtigen oft nicht nur das Berufs-, sondern auch das Privatleben.

Schau Dir dazu auch gern unser Kapitel mit Boreout-Symptomen an.

Was kann man gegen Boreout tun?

Bei einem Boreout sollte man selbst aktiv werden. Betroffene können zum Beispiel mit ihrem Vorgesetzten sprechen, ihr Arbeitszeitmodell ändern, einen neuen Job suchen oder in psychotherapeutische Behandlung gehen.

Unsere Tipps findest Du in diesem Kapitel.

Wie entsteht Boreout?

Ein Boreout kann entstehen, wenn Betroffene über längere Zeit unterfordert, gelangweilt oder desinteressiert bei der Arbeit sind. Das Risiko steigt zusätzlich, wenn der sogenannte qualitative Lohn für ihre Arbeit gering ist. Das ist der Fall, wenn Betroffene ihre Arbeit sinnlos finden und dafür möglicherweise nicht mal genug Freizeit oder Geld bekommen.

Was ist der Unterschied zwischen Burnout und Boreout?

Bei einem Burnout wird man von der Arbeit ausgebrannt, beim Boreout eher ausgelangweilt. Während der Burnout also überfordert, unterfordert der Boreout die Betroffenen. Ein Boreout ist aber keinesfalls das Gegenteil vom Burnout: Nicht nur Überforderung, sondern auch Unterforderung kann auf Dauer sehr belastend sein.

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Fazit

Das Leben ist zu kurz und die Arbeitswoche zu lang, um sich mit einem frustrierenden Job abzufinden. Wenn Du also Boreout-Symptome aufweist, solltest Du etwas unternehmen. Wir hoffen, dass Dir unsere Tipps dabei helfen können und wünschen Dir viel Spaß und Erfolg auf Deinem weiteren Berufsweg!

Hast Du bereits Erfahrungen mit einem Boreout gemacht? Dann schreib uns doch mal in den Kommentaren!

Bildcredits: photographee.eu/Depositphotos.com

[1] Arbeitszufriedenheits-Studie 2022. Teil 1 - Unterforderung: Fehlbesetztes Deutschland [Internet]. München: Avantgarde Gesellschaft für Kommunikation mbH. [Letzter Abruf: 2023 Nov 20]. URL: https://www.avantgarde-experts.de/de/magazin/unterforderung-arbeitsplatz-boreout/.

[2] Rothlin P, Werder PR. Unterfordert: Diagnose Boreout - wenn Langeweile krank macht. 2nd ed. München: Redline Verlag; 2014.

[3] Uchtmann J. Wenn der Job langweilt, bis der Arzt kommt [Internet]. Berlin: Die Welt. [Letzter Abruf: 2023 Nov 20]. URL: https://www.welt.de/gesundheit/psychologie/article13794240/Wenn-der-Job-langweilt-bis-der-Arzt-kommt.html.

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