Behandlung und Hausmittel: Was hilft gegen Hämorrhoiden Leiden?
Fazit: Hämorrhoiden, was tun?
Die 4 besten Tipps und Hausmittel gegen Hämorrhoiden-Schmerzen


Von Prof. Dr. rer. medic. Alfred Rucker nach hohen wissenschaftlichen Standards geprüft.
Wenn der Po brennt, juckt und schmerzt, können Hämorrhoiden Ursache für die Symptome sein.
Aus falscher Scham oder Angst vor der Untersuchung trauen sich viele nicht zum Arzt. Dabei ist die Analyse meist vollkommen schmerzfrei und zudem dringendst anzuraten. Wo zu Beginn Hausmittel und Hygienemaßnahmen oder Salben, Cremes und Zäpfchen vor einem schwereren Hämorrhoiden-Grad bewahrt hätten, hilft bei zu später Hämorrhoiden Behandlung oft nur noch eine Operation.
Damit es erst gar nicht so weit kommt, erfährst Du in diesem Artikel, wodurch ein Hämorrhoiden-Leiden entsteht und wie Du es mit bewährten Hausmitteln behandeln und ihm wirksam vorbeugen kannst.
Was sind Hämorrhoiden (Definition): Hämorrhoiden sind durchblutete Schwellkörper, die den Enddarm verschließen und bei starker Schwellung zu Flüssigkeitsaustritt führt
Diskutierte Hämorrhoiden Ursachen und Risikofaktoren: Bewegungsmangel und übermäßiges Sitzen, schweres Heben, ballaststoffarme Ernährung, Flüssigkeitsmangel, Schwangerschaft und Geburt, Bindegewebsschwäche, Übergewicht, Durchblutungsstörungen, Alter
Was tun bei Hämorrhoiden: Sorgfältige Hygiene im Analbereich, Meiden und Beheben der Risikofaktoren, abschwellende Salben, Cremes oder Zäpfchen, Operationen (veröden, vereisen, Gummibandligatur etc.)
Hämorrhoiden vorbeugen: Viel Bewegung und Sport, Steh-Sitzdynamik am Arbeitsplatz, sorgfältige Hygiene im Analbereich, abwechslungs- und ballaststoffreiche Ernährung
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Was sind Hämorrhoiden und wie entstehen sie?
Hämorrhoiden an sich sind keine Krankheit. Jeder hat sie. Denn es handelt sich hierbei um durchblutete Schwellkörper im After, die den Enddarm verschließen. Hätten wir sie nicht, wären wir inkontinent.
Sind die Hämorrhoiden jedoch zu stark geschwollen, können sie ausleiern und dichten unseren Darm nicht mehr richtig ab. Die Folge ist, dass Flüssigkeit ausdringt und diese zu Entzündungen im Anal-Bereich führen kann. Und das kann jucken, brennen oder sogar bluten.
Sind Hämorrhoiden ansteckend?
Die Hämorrhoiden Entzündung, die zu Jucken, Nässen und Schmerzen am Anus führt, wird nicht durch Erreger wie Viren oder Bakterien sondern durch ungünstige Lebensgewohnheiten und andere nicht-ansteckende Risikofaktoren hervorgerufen.

Bei hellrotem Blut handelt es sich wahrscheinlich um Hämorrhoiden. Ist das Blut jedoch dunkler, kann eine ernsthafte Darmerkrankung dahinterstecken.
In jedem Falle solltest Du Deine Hämorrhoiden Symptome sicherheitshalber von einem Arzt abchecken lassen. Am geeignetsten hierfür ist der Proktologe.
Charakteristische Hämorrhoiden Symptome
Je nach Grad der Hämorrhoiden Schwellung, können das Aussehen und die Symptome variieren: [1]
Jucken, Brennen, Druckempfindlichkeit der Analregion
Austritt von hellrotem Blut oder Bluten beim Stuhlgang
Ständiger Toilettendrang ohne viel Ausscheidung
Schmerzhafte Schwellung am oder im Anus
Stuhlinkontinenz
Im Anfangsstadium sind Hämorrhoiden recht harmlos und leicht mit den Tipps und Hausmitteln aus dem folgenden Abschnitt behandelbar.
Sitzt Du sie jedoch im wahrsten Sinne aus, riskierst Du eine Verschlimmerung, die möglicherweise nur noch mit einer Operation behandelbar ist.
Sonderfall Hämorrhoiden in der Schwangerschaft:
Das wachsende Baby erhöht den Druck im Bauchraum, wodurch das Risiko für Blutstau in den Gefäßen des Hämorrhoidalpolsters steigt. Ebenso kann der Druck des Kindes auf den Darm für Verstopfungen sorgen und so ebenso zum Hämorrhoiden-Leiden führen. Präventiv und als Behandlung helfen können eine ballaststoffreiche Ernährung, ausreichend Flüssigkeitszufuhr und viel Bewegung. Weiterhin können bei starken Schmerzen entzündungshemmende und zusammenziehende Hämorrhoiden-Salben und Hämorrhoiden-Zäpfchen sinnvoll sein.
Bilder: Hämorrhoiden Aussehen je nach Schweregrad
Abhängig vom Schweregrad des Hämorrhoidalleiden sind die Hämorrhoiden innen liegend (Hämorrhoiden Grad 1 und 2) oder außen deutlich sichtbar (Hämorrhoiden Grad 3 und 4).
Wie sehen (innere und äußere) Hämorrhoiden aus je nach Schweregrad?
Hämorrhoiden Grad 1 | Hämorrhoiden Grad 2 | Hämorrhoiden Grad 3 | Hämorrhoiden Grad 4 |
---|---|---|---|
Symptome: schmerzlose hellrote Blutungen, Hämorrhoiden von außen nicht sichtbar | Symptome: hellrote Blutungen, erhöhte Schleimsekretion, Juckreiz, Hämorrhoiden können beim Pressen in den Analkanal vorfallen | Symptome: wie Grad 2 und zusätzlich: ggf Druckgefühl & Schmerzen; nach Vorfallen der Hämorrhoiden-Knoten beim Stuhlgang ziehen sich diese nicht mehr selbst zurück, hineinschieben ist aber noch möglich. | Symptome: wie Grad 3 und zusätzlich: Das Hineinschieben der Hämorrhoiden-Knoten ist aufgrund der Größe nicht mehr möglich (= Analprolaps) |

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Hämorrhoiden Ursachen und Risikofaktoren
Eine eindeutige Ursache für Hämorrhoidalleiden ist selten auszumachen. Meist ist eine Kombination der folgenden und oder weiteren Risikofaktoren für die Entstehung von Hämorrhoiden Problemen und Schmerzen verantwortlich: [1]
Bewegungsmangel & zu viel sitzen
Ist der Körper inaktiv, wird auch der Darm träge. Denn zu wenig Bewegung hemmen den Stoffwechsel und die Durchblutung sowie auch die Peristaltik (Muskeltätigkeit) des Darms. Bewegungsmangel macht außerdem dick. Über die Hälfte der Deutschen sind übergewichtig und belasten damit auch ihre inneren Organe.Verstopfung durch ungünstige Ernährung
Eine ballaststoffarme Ernährung und Flüssigkeitsmangel können zu Verstopfung führen. Langes Sitzen auf der Toilette mit zu starkem Pressen kann dadurch zu einem Hämorrhoiden-Leiden führen.Durchblutungsstörungen, Bindegewebsschwäche (durch bspw. zunehmendes Alter, Schwangerschaft und Geburt oder durch Übergewicht)
Bewegst Du Dich regelmäßig? Sitzt Du zu viel?

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Wann welche Hämorrhoiden Operation sinnvoll ist
Die meisten Hämorrhoiden-Leiden - insbesondere der Schweregrade 1 und 2 - können mit Hausmitteln (siehe folgendes Kapitel) selbständig und binnen weniger Wochen behandelt werden. [2] Sollten die Beschwerden und Schmerzen bereits sehr einschränkend oder aber nach vier Wochen noch nicht geheilt sein, empfiehlt sich der Gang zum Facharzt, dem Proktologen.
Diesem stehen zur Behandlung und Therapie von Hämorrhoiden weitere Methoden und Operationen wie Veröden, Vereisen, Gummibandligatur und operative Entfernung zur Verfügung: [1][3]
Hämorrhoiden veröden: Bei Hämorrhoiden ersten und zweiten Grades können Ärzte ambulant die Verödungstherapie (auch Injektionstherapie oder Sklerosierung) vornehmen. Hierbei wird über dünnes Röhrchen die Verödungsflüssigkeit in den Bereich um die vergrößerten Hämorrhoiden gespritzt, wodurch diese schlechter durchblutet werden und abschwellen sollen. In der Regel sind bis zu drei Behandlungen dieser Art nötig und muss nach etwa zwei Jahren wiederholt werden, sofern die Ursachen nicht behoben werden.
Hämorrhoiden Behandlung mit Gummibandligatur: Die Gummiringligatur wird überwiegend bei Hämorrhoiden zweiten Grades angewandt. Dabei wird ein kleiner Gummiring um die vorstehenden Hämorrhoiden gestülpt, wodurch deren Durchblutung abgeschnürt wird und das Gewebe nach wenigen Tagen abstirbt und ausgeschieden wird.
Hämorrhoiden Operation (Hämorrhoidektomie)Operationen mit Laser, Skalpell oder Schere kommen bei stark vergrößerten Hämorrhoiden ab dem dritten Grad zur Anwendung. Dabei unterscheidet man offene, halboffene und geschlossene Operationen, wobei die Wunde nicht, teilweise oder ganz vernäht wird. Zwar heilen geschlossene Operationen schneller, jedoch kommt es häufiger zu Komplikationen mit der Naht sowie zu mehr Blutergüssen. Nach der Hämorrhoiden Operation haben Betroffene oft mit Schmerzen im Analbereich vor allem bei der Darmentleerung zu kämpfen.
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Behandlung und Hausmittel: Was hilft gegen Hämorrhoiden Leiden?
Laut einer Untersuchung sollten die meisten Hämorrhoidalleiden nicht operiert werden, solange konservative Behandlungsmethoden wie besondere Hygiene, Bewegungstherapie, Ernährungsumstellung etc. nicht vollständig ausgeschöpft sind. [4]
Kleine Hämorrhoiden (Grad 1 und 2) können vom Proktologen verödet werden. Sind sie jedoch bereits zu groß (Grad 3 und 4), kommt man meist um eine sogenannte Gummiringligatur nicht herum. Hierbei wird ein Teil des zu stark angeschwollenen Hämorrhoidens abgebunden, der dadurch nach kurzer Zeit abfällt.
Um diesen oder andere chirurgische Eingriffe zu vermeiden, kannst Du mit den folgenden Tipps und Hausmitteln dem lästigen Hämorrhoiden-Leiden effektiv entgegenwirken und zukünftig vorbeugen.
Wie lange dauert es bis Hämorrhoiden abschwellen?
Die Schwellungen bei leichtem Hämorrhoiden-Leiden (Grad 1 und 2) kann durch Kühlung kurzzeitig (jedoch nicht dauerhaft) und schnell reduziert werden. Durch ballaststoffreiche Ernährung, viel Trinken, gute Hygiene, viel Bewegung und weiteren Hausmitteln können leichte Hämorrhoiden Beschwerden innerhalb von ein bis zwei Wochen deutlich verbessert werden. Nach spätestens vier Wochen oder bereits fortgeschrittenem Stadium solltest Du einen Arzt aufsuchen.
Die folgenden Hausmittel können Hämorrhoiden Schmerzen ohne medikamentöse Behandlung lindern:
Hilfreich gegen Hämorrhoidalleiden: weniger sitzen und mehr bewegen!
Der Alltag vieler Menschen ist geprägt von Bewegungsarmut und sitzen: Wir sitzen bei unseren Mahlzeiten, auf dem Weg zur Arbeit, stundenlang im Bürostuhl und mit Überstunden dann vermutlich abends noch vorm Fernseher auf der Couch.
Dabei wäre es wichtig, diesen Teufelskreislauf zu unterbrechen. Neben Hämorrhoiden Problemen ist der Bewegungsmangel ebenso ein häufiger Risikofaktor für Rückenschmerzen, Stoffwechselerkrankungen, Diabetes und vielen weiteren Wohlstandskrankheiten.
Einen aktiveren Alltag schaffst Du am einfachsten mit ein paar einfachen Bewegungsgewohnheiten, die Du Dir Stück für Stück antrainieren kannst: „10000 Schritte täglich: 33 gesunde Bewegungsgewohnheiten“
Allen Bildschirmarbeitern empfehle ich außerdem einmal stündlich für 10-15 Minuten stehend an einem höhenverstellbaren Schreibtisch zu arbeiten, um so Deinen Kreislauf wieder in Schwung zu bringen und die Hämorrhoiden zu entlasten.

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Die richtige Ernährung gegen Hämorrhoiden
Verstopfung kann zu erweiterten Hämorrhoiden führen. Dem entgegenwirken und vorbeugen kannst Du mit viel frischem Obst, Gemüse sowie Vollkornprodukten und im allgemeinen einer ballaststoffreicher Ernährung. Auch viel Trinken sorgt für einen optimal arbeitenden Darm.
Weiterhin helfen können:
Flohsamen
Ein Löffel Olivenöl vorm Frühstück
Rizinusöl
Eine kreisförmige Bauchmassage von rechts nach links fördert die Darmtätigkeit
Ein Wärmekissen
Mit Hygiene und Salben gegen Hämorrhoiden
Ein häufiger Grund für Hämorrhoiden ist eine nicht ausreichende Hygiene. Beim Duschen solltest Du daher insbesondere den Analbereich gründlich mit reinigen. Statt trocken zu reiben, solltest Du lieber trocken tupfen, um Verletzungen zu vermeiden.
Nach dem Stuhlgang empfiehlt es sich regelmäßig mit Feuchttüchern oder benässten Handtüchern die Region sorgfältig zu säubern. Achte beim “großen Geschäft” darauf, Dich zu entspannen und nicht oder nur wenig “zu drücken”. Dabei helfen kann ein Hocker unter Deinen Füßen. Durch diese Erhöhung ist der Darm weniger gequetscht und erleichtert den Stuhlgang.
Auch Hämorrhoiden Salben können die Schmerzen und Symptome wie Jucken lindern, sie wirken jedoch nicht heilungsbeschleunigend. [1] Lass Dich hierzu am besten von Deinem Arzt oder Apotheker beraten. Denn nicht alle Hämorrhoiden Cremes helfen tatsächlich. Eine natürliche Variante, die viele bereits zu Hause haben, ist die Aloe Vera. Das Einreiben mit dem Saft der Pflanze wirkt entzündungshemmend und antibakteriell.
Bedenke: Hämorrhoiden Salben müssen innerhalb des Analkanals angewendet werden. Im Anschluss solltest Du die Creme gründlich reinigen und desinfizieren.
Ebenso Sitzbäder mit entzündungshemmenden Gerbstoffen (z.B. Eichenrinde) können bei akuten Schmerzen und Juckreiz helfen.
Hämorrhoiden Kissen gegen Schmerzen beim Sitzen
Hast Du bereits beim Sitzen Schmerzen? Dann wird ein Hämorrhoiden-Kissen Deine Beschwerden lindern können. Denn bei dieser Art von Kissen mit Aussparung im Hämorrhoiden-Bereich wird die schmerzende Stelle beim Sitzen nicht belastet. Vielen Betroffenen wird ein entspanntes Sitzen erst hierdurch wieder möglich.
Fazit: Hämorrhoiden, was tun?
Zuallererst solltest Du die Ursache(n) für deine Hämorrhoiden ausfindig machen. Ist es zu häufiges und lange Sitzen auf harten Unterlagen? Sorgt eine falsche Ernährung für Verstopfungen?
Anschließend kannst Du mit den richtigen Gegenmaßnahmen, die Hämorrhoiden-Schmerzen aktiv und nachhaltig bekämpfen. Hierunter fallen zum Beispiel eine ballaststoffreiche Ernährung, genügend Trinken, häufigere Bewegungspausen vom Sitzen und besondere Hygiene des Analbereichs.
Bildcredit: Andreus /Depositphotos.com
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[1] A. Herold, C. Breitkopf u. a.: Hämorrhoidalleiden. Leitlinien der Deutschen Gesellschaft für Koloproktologie, AWMF, Stand Juli 2008 https://www.awmf.org/uploads/tx_szleitlinien/081-007l_S3__H%C3%A4morrhoidalleiden_2019-07_01.pdf
[2] F. Moesgaard, M. L. Nielsen u. a.: High-fiber diet reduces bleeding and pain in patients with hemorrhoids: a double-blind trial of Vi-Siblin. In: Diseases of the Colon and Rectum. Band 25, Nummer 5, 1982 Jul-Aug, S. 454–456, PMID 6284457
[3] A. Herold: Aktuelle Therapieoptionen bei Hämorrhoiden. In: Ärztliches Journal Reise & Medizin. 3, 2011, S. 44–45.
[4] Garg P. Why should a good proportion of hemorrhoids not be operated on? –
let’s TONE up. Dis Colon Rectum 2016; 59:583–585.