Metabolisches Syndrom: Wie Du es erkennst und was Du tun kannst

Metabolisches Syndrom
Prof.-Dr.-rer.-medic.-Alfred-Rucker.png

Von Prof. Dr. rer. medic. Alfred Rucker nach hohen wissenschaftlichen Standards geprüft.

Info

Wahrscheinlich wissen die meisten Menschen mit einem ungesunden Lebensstil, dass sie etwas verändern sollten – manche von ihnen bekommen die Diagnose, die Schock und Weckruf zugleich sein dürfte. Die Rede ist vom metabolischen Syndrom. Aber was ist ein metabolisches Syndrom eigentlich? Und viel wichtiger: Ist es heilbar?

In diesem Artikel erfährst Du, wo das metabolische Syndrom herkommt, was es mit dem sogenannten tödlichen Quartett auf sich hat und was Du tun kannst, um es loszuwerden oder sogar ganz zu verhindern.

Inhaltsverzeichnis

  1. Metabolisches Syndrom: Definition – Was ist das tödliche Quartett?

  2. Ursachen und Risikofaktoren vom metabolischen Syndrom

  3. Metabolisches Syndrom: Symptome – Wie erkennt man das metabolische Syndrom?

  4. Diagnose vom metabolischen Syndrom

  5. Metabolisches Syndrom: Therapie und Vorbeugung mit gesunder Ernährung und Bewegung

Zusammenfassung vom metabolischen Syndrom
  • Definition: Sammelbezeichnung für Risikofaktoren für verschiedene Stoffwechsel- und Herz-Kreislauf-Erkrankungen  

  • Ursachen und Risikofaktoren: Hauptsächlich ungesunder Lebensstil, also Übergewicht und Fettleibigkeit, Bewegungsmangel, ungesunde Ernährung, hoher Alkoholkonsum und Rauchen. Andere Risikofaktoren sind beispielsweise bestimmte Medikamente und Krankheiten sowie eine genetische Veranlagung.

  • Symptome: Neben Übergewicht und Fettleibigkeit häufig beschwerdefrei

  • Diagnose: Anamnese, körperliche Untersuchungen und Blutuntersuchung. Weitere Untersuchungen sind im Einzelfall möglich.

  • Therapie und Vorbeugung: Hauptsächlich durch Veränderungen des Lebensstils mit ausreichend Bewegung, gesunder Ernährung und Vermeidung von Risikofaktoren wie Alkohol und Rauchen.

Metabolisches Syndrom: Definition – Was ist das tödliche Quartett?

Mit dem Begriff “metabolisches Syndrom” werden Faktoren zusammengefasst, die das Risiko für verschiedene Stoffwechsel- und Herz-Kreislauf-Erkrankungen erhöhen.[1] Da diese meistens durch einen ungesunden Lebensstil entstehen, wird das metabolische Syndrom auch manchmal als Wohlstandssyndrom bezeichnet.[2] Es gibt vier klassische Merkmale für das metabolische Syndrom:[2]

  1. Übergewicht oder Fettleibigkeit

  2. Auffällige Blutfettwerte

  3. Hohe Blutzuckerwerte

  4. Hoher Blutdruck 

Wegen dieser vier gesundheitsgefährdenden Merkmale wird das metabolische Syndrom auch manchmal als “tödliches Quartett” bezeichnet.[3]

Wie entsteht ein metabolisches Syndrom?

Der wichtigste Grund für das metabolische Syndrom ist Forschern zufolge Übergewicht beziehungsweise Fettleibigkeit, weil der Stoffwechsel dadurch negativ beeinflusst werden kann.[1]

Der genaue Prozess, wie ein metabolisches Syndrom entsteht, ist äußerst komplex und bislang noch nicht endgültig erforscht.[4] Eine wichtige Rolle spielt das Hormon Insulin: Insulin beeinflusst im gesunden Zustand nicht nur Deinen Fettstoffwechsel und Blutdruck, sondern senkt auch einen erhöhten Blutzucker (also den Glukoseanteil im Blut), indem es die Aufnahme von Glukose in die Zellen ermöglicht.[4] Insulin funktioniert also wie ein Schlüssel, der die Zelle öffnet, damit Glukose hereinkommen kann.

Beim metabolischen Syndrom reagieren die Zellen jedoch weniger empfindlich auf das Insulin – die Glukose in Deinem Blut kommt also nicht mehr so leicht in die Zellen.[4] Um die Blutzuckerwerte dennoch weiter senken zu können, produziert Deine Bauchspeicheldrüse noch mehr Insulin.[4] Nach einer Weile kann Dein Körper diesen hohen Insulinbedarf aber nicht mehr decken, und die Produktion sinkt.[4]

Wegen der großen Rolle dieser sogenannten Insulinresistenz wird das metabolische Syndrom auch als Insulinresistenzsyndrom bezeichnet.[5]

Ein weiterer Faktor ist das zusätzliche Fett im Körper, das verschiedene Stoffwechselprozesse negativ beeinflussen und Entzündungsreaktionen verursachen kann.[4] Solche Veränderungen erhöhen unter anderem das Risiko für Ablagerungen in Deinen Blutgefäßen, sogenannte Plaques.[4] Diese können die Durchblutung behindern, was wiederum das Risiko für unterschiedliche Herz-Kreislauf-Erkrankungen erhöht.[4]

Folgeerkrankungen und Lebenserwartung mit metabolischen Syndrom

Das metabolische Syndrom ist so gefährlich, weil es klassischerweise kaum Beschwerden verursacht, im Verlauf jedoch das Risiko für andere, teils lebensbedrohliche Erkrankungen erhöht. Dabei können mehrere Jahrzehnte zwischen den ersten Anzeichen und den Folgen des metabolischen Syndroms liegen.[6]

Das metabolische Syndrom erhöht Studien zufolge das Risiko für:[2,7-10]

  • Herz-Kreislauf-Erkrankungen wie Gefäßverkalkungen, die wiederum das Schlaganfall- und Herzinfarkt-Risiko erhöhen.

  • Diabetes Typ 2, bei dem schwerwiegende Folgeerkrankungen für das Herz, die Nieren, die Augen und das Nervensystem entstehen können.

  • Fettleber, also zusätzliche Fetteinlagerungen in der Leber, die im Verlauf die Funktion der Leber beeinträchtigen können.

  • Niereninsuffizienz, also der Funktionsverlust der Nieren

Studien zufolge erhöht ein metabolisches Syndrom das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen um das Doppelte und das Risiko für Diabetes sogar ungefähr um das Fünffache.[7,8]

Durch die möglichen Folgeerkrankungen kann das metabolische Syndrom auch die Lebenserwartung beeinflussen: So leben fettleibige Menschen Studien zufolge bis zu 10 Jahre kürzer als normalgewichtige Personen.[11]

Wie häufig ist das metabolische Syndrom?

Schätzungen zufolge leiden ungefähr 2 von 10 Menschen in Deutschland an einem metabolischen Syndrom.[12] Mit steigendem Alter nimmt die Häufigkeit zu, sodass schätzungsweise 4 von 10 Menschen im Alter zwischen 50 und 70 Jahren unter einem metabolischen Syndrom leiden.[12]

Das metabolische Syndrom betrifft aber nicht nur ältere Menschen: Schätzungen zufolge litten im Jahr 2020 weltweit ungefähr 3 Prozent der Kinder und 5 Prozent der Jugendlichen an einem metabolischen Syndrom.[13]

Ursachen und Risikofaktoren vom metabolischen Syndrom

Viele wichtige (und in den meisten Fällen vermeidbare) Risikofaktoren für das metabolische Syndrom entstehen Forschern zufolge durch einen ungesunden Lebensstil. Dazu gehören unter anderem:[4,12,14]

  • Übergewicht und Fettleibigkeit, insbesondere am Bauch

  • Bewegungsmangel  

  • Ungesunde Ernährung  

  • Hoher Alkoholkonsum 

  • Rauchen

Andere mögliche Risikofaktoren sind unter anderem:[12,14]

  • Medikamente, beispielsweise gegen Depressionen oder Allergien

  • Erkrankungen, beispielsweise eine Schlafapnoe oder ein polyzystisches Ovarialsyndrom bei Frauen

  • Schlafstörungen 

  • Schichtarbeit 

  • Höheres Alter 

  • Wechseljahre 

  • Genetische Veranlagung 

BONUS: Kostenloses 7 Tage Anti-Schmerz Programm für einen gesunden Rücken & Nacken

Metabolisches Syndrom: Symptome – Wie erkennt man das metabolische Syndrom?

Das Krankheitsbild ist abhängig davon, wie stark die einzelnen Kriterien des metabolischen Syndroms ausgeprägt sind.[14] Das wahrscheinlich auffälligste Anzeichen ist das Übergewicht beziehungsweise die Fettleibigkeit.[14] Ansonsten verläuft das metabolische Syndrom häufig vollkommen beschwerdefrei.[5,12]

Ein hoher Blutzuckerspiegel kann eine verschwommene Sicht, ein erhöhtes Durstgefühl, häufigen Harndrang und Müdigkeit verursachen.[14] Die anderen Kriterien, also hoher Blutdruck, hohe Triglyzeride und niedriges HDL-Cholesterin, verursachen dagegen klassischerweise keine Symptome.[14]

Diagnose vom metabolischen Syndrom

Um das metabolische Syndrom zu diagnostizieren, fragt Dein Arzt möglicherweise nach Deinem Lebensstil (also beispielsweise wie oft Du Sport machst und wie Du Dich ernährst) und nach möglichen Risikofaktoren und Anzeichen bei Dir oder Deiner Familie.[12,14]

Außerdem wird Dich Dein Arzt wahrscheinlich körperlich untersuchen, um beispielsweise Deinen Blutdruck, Dein Gewicht und Deinen Taillenumfang zu bestimmen.[14] Eine Blutuntersuchung ist ebenfalls notwendig, um klassische Veränderungen der Laborwerte (insbesondere der Blutzucker- und Blutfettwerte) zu erkennen.[12,14]

Abhängig vom Fall können danach noch weitere Untersuchungen stattfinden, beispielsweise vom Herzen, um mögliche Folgeerkrankungen vom metabolischen Syndrom auszuschließen.[14]

Diagnose-Kriterien des metabolischen Syndroms

In der deutschen Leitlinie gibt es zwei verschiedene Definitionen für das metabolische Syndrom, die sich in den meisten Punkten sehr ähneln. Die eine Definition wurde von der American Heart Association und dem National Heart, Lung and Blood Institute (AHA/NHLBI) erstellt, die andere stammt von der International Diabetes Federation (IDF).[1]

Für die Diagnose müssen bei der jeweiligen Definition mindestens drei der folgenden fünf Kriterien vorliegen:[1]

Risikofaktor AHA/NHLBI IDF
Taillenumfang Männer: > 102 cm Frauen: > 88 cm Männer: ≥ 94 cm Frauen: ≥ 80 cm
Triglyzeride ≥ 150 mg/dl oder Lipidsenker ≥ 150 mg/dl
HDL-Cholesterin Männer: < 40 mg/dl Frauen: < 50 mg/dl oder Medikament Männer: < 40 mg/dl Frauen: < 50 mg/dl
Blutdruck Systolisch: ≥ 130 mmHg Diastolisch ≥ 85 mmHg oder Antihypertensiva Systolisch: ≥ 130 mmHg Diastolisch: ≥ 85 mmHg
Nüchternblutglukose ≥ 100 mg/dl oder Antidiabetika ≥ 100 mg/dl

Metabolisches Syndrom: Therapie und Vorbeugung mit gesunder Ernährung und Bewegung

Therapie und Vorbeugung sind beim metabolischen Syndrom wichtig, um das Risiko für mögliche Folgeerkrankungen zu senken.[14] Das Gute ist, dass dafür nicht unbedingt eine ärztliche Behandlung notwendig ist: Oft können bereits einfache Verfahren, die auch in der Naturheilkunde eingesetzt werden, wie Ernährungs- und Bewegungstherapie, helfen, um das metabolische Syndrom positiv zu beeinflussen.

Prognose: Ist ein metabolisches Syndrom heilbar? Der Lebensstil hat einen großen Einfluss auf Deine Gesundheit: So konnten Testpersonen in einer Studie ihr metabolisches Syndrom mit Bewegung und gesunder Ernährung positiv beeinflussen oder sogar komplett rückgängig machen.[15]

Damit Du ein gesundes Leben ohne metabolisches Syndrom führen kannst, haben wir Dir einige hilfreiche Maßnahmen zusammengestellt.

Beachte: Die folgenden Maßnahmen ersetzen nicht die ärztlich empfohlene Therapie.

1

Gesunde Ernährung

Ein wichtiger Bestandteil für ein gesundes Leben ist die Ernährung. Dabei ist nicht nur die Menge entscheidend, sondern auch, was auf Deinem Teller landet. Hier haben wir Dir einige Lebensmittel zusammengestellt, die Experten zufolge bei metabolischem Syndrom gesundheitsfördernd sind, und welche, die Du lieber vermeiden solltest:[14,16]

Gesundheitsfördernde Lebensmittel Zu vermeidende Lebensmittel
Obst Fettiges Fleisch
Gemüse Fetthaltige Milchprodukte
Vollkorn Tropische Öle, beispielsweise Kokosöl, Palmöl und Palmkernöl
Fettfreie oder fettarme Milchprodukte Kochsalz
Fisch Süßigkeiten
Geflügel Mit Zucker gesüßte Getränke
Bohnen
Nüsse
Pflanzenöle

Falls Du schwerwiegende Probleme mit Deiner Ernährung hast, kannst Du einen Diätassistenten aufsuchen. Dieser kann Dir einen entsprechenden Ernährungsplan zusammenstellen.[14]

Bonus: Gesundes und leckeres Rezept beim metabolischen Syndrom

Du glaubst, gesundes Essen kann nicht lecker sein? Dann können wir Dich möglicherweise mit diesem tollen Rezept des US-amerikanischen Gesundheitsministeriums für ein vegetarisches Tofu-Stir-Fry und scharfer Sauce umstimmen.[17] Guten Appetit! :-) 

Als Beilage eignen sich gedämpfter Reis oder asiatische Nudeln (am besten Soba oder Udon).

Portionen: 4

Arbeitszeit: 40 Minuten

Kochzeit: 10 Minuten

Zutaten:

  • 1 Packung schnittfester Tofu

  • ¼ Teelöffel gemahlener Cayennepfeffer

  • ½ Teelöffel gemahlener Ingwer (alternativ Kürbiskuchengewürz oder chinesisches Fünf-Gewürze-Pulver)

  • 3 Esslöffel Teriyaki-Sauce

  • 1 Teelöffel Sesamöl (optional)

  • 450 Milliliter natriumarme Gemüsebrühe

  • 1 Esslöffel Maisstärke

  • 3 Teelöffel Rapsöl

  • ½ Kopf Chinakohl

  • 5 Schalotten oder ein Bund Frühlingszwiebeln

  • 2 bis 3 Zehen Knoblauch

  • 2 Karotten

  • 1 rote Paprika

  • 1 Dose Wasserkastanien (optional)

  1. Schneide den Tofu längs in vier gleich große Stücke. Lege drei Papiertücher auf einen Teller, und platziere die Tofustücke darauf. Bedecke den Tofu mit drei weiteren Papiertüchern. Drücke gleichmäßig und vorsichtig auf die Papiertücher, um die Flüssigkeit aus dem Tofu herauszupressen. Tausche die Papiertücher durch neue aus, und drücke erneut auf die Tofustücke.


  2. Schneide die Tofustücke in einen Zentimeter breite Streifen. Gib den Tofu in eine Schüssel, die so groß ist, dass alle Streifen auf der breitesten Seite liegen können, ohne sich zu überlappen.


  3. Mische in einer anderen Schüssel Cayennepfeffer, Ingwer (alternativ Kürbiskuchengewürz oder chinesisches Fünf-Gewürze-Pulver), Teriyaki-Sauce, Sesamöl (optional) und die Hälfte der Gemüsebrühe. Rühre alles gut um, und gieß es über den Tofu. Stell den Tofu für 20 Minuten beiseite.


  4. In der Zwischenzeit kannst Du Dich um das Gemüse kümmern: Schäle die Karotten. Schneide die Karotten, die Wasserkastanien, den Chinakohl, die rote Paprika und die Schalotten (oder Frühlingszwiebeln) in Streifen, und presse die Knoblauchzehen.


  5. Mische in einer anderen Schüssel die restliche Gemüsebrühe mit der Maisstärke. Rühre so lange, bis sich die Maisstärke auflöst.


  6. Wenn der Tofu 20 Minuten in der Marinade war, erhitzt Du in einem großen Wok oder einer großen beschichteten Pfanne 1 Teelöffel Rapsöl, bis das Öl heiß ist, aber nicht raucht. Während die Pfanne aufheizt, lässt Du die Tofumarinade ohne den Tofu in die Maisstärkemischung abtropfen.


  7. Gib die Hälfte der Tofuscheiben in die heiße Pfanne. Gare sie, bis sie braun sind, etwa 1 Minute pro Seite. Nimm sie dann aus der Pfanne, und stelle sie beiseite. Wiederhole das Ganze mit 1 Teelöffel Rapsöl und dem restlichen Tofu. Stelle den gebratenen Tofu anschließend beiseite.


  8. Gib 1 Teelöffel Rapsöl in die Pfanne. Gib die Hälfte des Chinakohls, die Schalotten (oder die Frühlingszwiebeln) und den Knoblauch in die Pfanne. Lass das Ganze bei starker Hitze und unter Rühren für 2 Minuten kochen.


  9. Füge nun die Karotten, die rote Paprika und den restlichen Chinakohl hinzu. Lass das Ganze unter ständigem Rühren für 1 Minute kochen.


  10. Gib die Wasserkastanien und den Tofu hinzu. Lass das Ganze unter ständigem Rühren für 1 Minute kochen.


  11. Gib die Maisstärkemischung in die Pfanne, und reduziere die Hitze auf die mittlere Stufe. Lass die Sauce unter ständigem Rühren kochen, bis sie eindickt und alle Zutaten gut vermischt und gründlich mit Sauce überzogen sind. 

Weitere leckere Rezepte zum Abnehmen findest Du beispielsweise bei Healthy Eating und bei Lecker abnehmen.

2

Regelmäßige körperliche Aktivität

Ein großer Risikofaktor fürs metabolische Syndrom ist Bewegungsmangel. Mit genügend Bewegung kannst Du wiederum Deine Blutwerte, Deinen Taillenumfang und Deinen Blutdruck verbessern und das Risiko für Folgeerkrankungen verringern.[14,18]

Laut Leitlinienempfehlungen solltest Du zum Abnehmen pro Woche mindestens 150 Minuten körperlich aktiv werden.[1] Krafttraining allein wird zum Abnehmen nicht empfohlen.[1]

Wenn Du am Anfang noch nicht auf diese 150 Minuten kommst, ist das auch nicht schlimm – Hauptsache, Du bewegst Dich.

Welche Art der körperlichen Aktivität Du dafür verwendest, ist vorerst egal – beliebte Ausdauersportarten in Deutschland sind unter anderem Wandern und Joggen.[19] Bei einem Body-Mass-Index von mindestens 35 solltest Du aus Leitliniensicht aber eine gelenkschonende Sportart verwenden, beispielsweise Schwimmen und Radfahren.[1,20]

Du kannst aber auch eines unserer Workouts von unserem YouTube-Kanal verwenden: Wenn Du unter starkem Übergewicht leidest, ist dieses gelenkschonende Workout sehr gut für Dich geeignet:

Wenn Du nur Deinen Hüftspeck loswerden willst, haben wir hier ein kurzes Video zum Abnehmen für Dich:

Um Deine sportlichen Erfolge messen zu können, kann Dir ein Fitness-Tracker helfen, beispielsweise eine Smartwatch oder ein Fitnessarmband. Außerdem kannst Du beim Sportmediziner Dein derzeitiges Fitnesslevel messen lassen.

3

Lebensstil ändern

Beim metabolischen Syndrom ist nicht nur wichtig, dass Du Dich gesund ernährst und ausreichend bewegst, sondern auch, die anderen Risikofaktoren in Deinem Leben zu erkennen und bewusster zu leben.

Das könnte beispielsweise heißen, dass Du weniger Alkohol trinkst, jede Nacht ausreichend schläfst und mit dem Rauchen aufhörst.[12,14] 

Außerdem solltest Du Deinen Stress reduzieren, um so Deine emotionale und körperliche Gesundheit zu fördern.[14] Solche Maßnahmen helfen nicht nur beim metabolischen Syndrom, sondern können Dir dabei helfen, Dein ganzes Leben gesünder zu gestalten.

Ärztliche Methoden

Sollten Veränderungen des Lebensstils nicht ausreichen, kann Dir Dein Arzt verschiedene Medikamente verschreiben, um Deine Blutwerte zu verbessern.[12,14] Bei äußerst starkem Übergewicht kann auch eine operative Magenverkleinerung erwogen werden.[12,14]

Fazit

Das metabolische Syndrom ist zwar für viele Menschen ein harter Schlag, aber kein unveränderbares Schicksal: Mit einer professionellen Beratung und Durchhaltevermögen kannst Du Einfluss auf die Risikofaktoren nehmen und Dein Leben gesünder gestalten.

Leidest Du unter einem metabolischen Syndrom und möchtest Deine Erfahrungen mit uns teilen? Dann schreib uns doch mal in den Kommentaren!

Bildcredits: stockasso/Depositphotos.com

[1] Berg A, Bischoff SC, Colombo-Benkmann M, Ellrott T, Hauner H, Heintze C, Kanthak U, Kunze D, Stefan N, Teufel M, Wabitsch M, Wirth A. S3-Leitlinie Adipositas - Prävention und Therapie. AWMF online. 2014 Apr.

[2] Herold G. Innere Medizin 2023. Köln: Dr. Gerd Herold; 2022.

[3] Kaplan NM. The deadly quartet. Upper-body obesity, glucose intolerance, hypertriglyceridemia, and hypertension. Arch Intern Med. 1989 Jul;149(7):1514-20. doi: 10.1001/archinte.149.7.1514. PMID: 2662932.

[4] Fahed G, Aoun L, Bou Zerdan M, Allam S, Bou Zerdan M, Bouferraa Y, Assi HI. Metabolic Syndrome: Updates on Pathophysiology and Management in 2021. Int J Mol Sci. 2022 Jan 12;23(2):786. doi: 10.3390/ijms23020786. PMID: 35054972; PMCID: PMC8775991.

[5] Metabolisches Syndrom [Internet]. München: MSD Manual. 2021 Aug [Letzter Abruf: 2023 Apr 12]. URL: https://www.msdmanuals.com/de-de/heim/ern%C3%A4hrungsst%C3%B6rungen/adipositas-und-metabolisches-syndrom/metabolisches-syndrom.

[6] Sundström J, Risérus U, Byberg L, Zethelius B, Lithell H, Lind L. Clinical value of the metabolic syndrome for long term prediction of total and cardiovascular mortality: prospective, population based cohort study. BMJ. 2006 Apr 15;332(7546):878-82. doi: 10.1136/bmj.38766.624097.1F. Epub 2006 Mar 1. PMID: 16510492; PMCID: PMC1440609.

[7] Mottillo S, Filion KB, Genest J, Joseph L, Pilote L, Poirier P, Rinfret S, Schiffrin EL, Eisenberg MJ. The metabolic syndrome and cardiovascular risk a systematic review and meta-analysis. J Am Coll Cardiol. 2010 Sep 28;56(14):1113-32. doi: 10.1016/j.jacc.2010.05.034. PMID: 20863953.

[8] Ford ES, Li C, Sattar N. Metabolic syndrome and incident diabetes: current state of the evidence. Diabetes Care. 2008 Sep;31(9):1898-904. doi: 10.2337/dc08-0423. Epub 2008 Jun 30. PMID: 18591398; PMCID: PMC2518368.

[9] Paschos P, Paletas K. Non alcoholic fatty liver disease and metabolic syndrome. Hippokratia. 2009 Jan;13(1):9-19. PMID: 19240815; PMCID: PMC2633261.

[10] Prasad GV. Metabolic syndrome and chronic kidney disease: Current status and future directions. World J Nephrol. 2014 Nov 6;3(4):210-9. doi: 10.5527/wjn.v3.i4.210. PMID: 25374814; PMCID: PMC4220353. 

[11] Prospective Studies Collaboration; Whitlock G, Lewington S, Sherliker P, Clarke R, Emberson J, Halsey J, Qizilbash N, Collins R, Peto R. Body-mass index and cause-specific mortality in 900 000 adults: collaborative analyses of 57 prospective studies. Lancet. 2009 Mar 28;373(9669):1083-96. doi: 10.1016/S0140-6736(09)60318-4. Epub 2009 Mar 18. PMID: 19299006; PMCID: PMC2662372.

[12] Metabolisches Syndrom [Internet]. Bonn: Bundesministerium für Gesundheit. 2023 Jan 1 [Letzter Abruf: 2023 Apr 12]. URL: https://gesund.bund.de/metabolisches-syndrom.

[13] Noubiap JJ, Nansseu JR, Lontchi-Yimagou E, Nkeck JR, Nyaga UF, Ngouo AT, Tounouga DN, Tianyi FL, Foka AJ, Ndoadoumgue AL, Bigna JJ. Global, regional, and country estimates of metabolic syndrome burden in children and adolescents in 2020: a systematic review and modelling analysis. Lancet Child Adolesc Health. 2022 Mar;6(3):158-170. doi: 10.1016/S2352-4642(21)00374-6. Epub 2022 Jan 17. PMID: 35051409.

[14] Metabolic syndrome [Internet]. Bethesda: National Heart, Lung, and Blood Institue. 2022 May 18 [Letzter Abruf: 2023 Apr 12]. URL:  https://www.nhlbi.nih.gov/health/metabolic-syndrome.

[15] Jeejeebhoy K, Dhaliwal R, Heyland DK, Leung R, Day AG, Brauer P, Royall D, Tremblay A, Mutch DM, Pliamm L, Rhéaume C, Klein D. Family physician-led, team-based, lifestyle intervention in patients with metabolic syndrome: results of a multicentre feasibility project. CMAJ Open. 2017 Mar 14;5(1):E229-E236. doi: 10.9778/cmajo.20160101. Erratum in: CMAJ Open. 2017 May 1;5(2):E337. PMID: 28401139; PMCID: PMC5378505.

[16] DASH Eating Plan [Internet].  Bethesda: National Heart, Lung, and Blood Institue. 2021 Dec [Letzter Abruf: 2023 Apr 12]. URL: https://www.nhlbi.nih.gov/education/dash-eating-plan.

[17] Tofu Stir-Fry With Spicy Sauce [Internet]. Bethesda: National Heart, Lung, and Blood Institue. [Letzter Abruf: 2023 Apr 12]. URL: https://healthyeating.nhlbi.nih.gov/recipedetail.aspx?linkId=1&cId=6&rId=55.

[18] Chen J, Zhou R, Feng Y, Cheng L. Molecular mechanisms of exercise contributing to tissue regeneration. Signal Transduct Target Ther. 2022 Nov 30;7(1):383. doi: 10.1038/s41392-022-01233-2. PMID: 36446784; PMCID: PMC9709153.

[19] Beliebteste Sportarten in Deutschland nach häufiger Ausübung in den Jahren 2020 bis 2022 [Internet]. Hamburg: Statista. 2022 Jul [Letzter Abruf: 2023 Apr 12]. URL: https://de.statista.com/statistik/daten/studie/1238477/umfrage/haeufig-ausgeuebte-sportarten/.

[20] Schmermund A. Sport für Übergewichtige: Auf die Sportart kommt es an! [Internet]. Frankfurt: Deutsche Herzstiftung e. V. [Letzter Abruf: 2023 Apr 12]. URL: https://herzstiftung.de/ihre-herzgesundheit/gesund-bleiben/uebergewicht/sport-fuer-uebergewicht. 

Weitere Artikel auf unserem Blog:
Du sitzt mehr als 5 Stunden pro Tag?

Dann solltest du unbedingt diese 10 kostenlosen Tipps beachten.

Jetzt herausfinden