Minimalismus: So kannst Du minimalistisch leben

Person die Minimalismus in Form von Achtsamkeit praktiziert

Rund 10.000 Dinge besitzt der Durchschnittsdeutsche: Von überfüllten Kellern bis zu Kleiderschränken voller vergessener Modetrends.

Aber was, wenn weniger tatsächlich mehr ist?

In diesem Artikel tauchen wir in die Welt des Minimalismus ein und zeigen Dir, wie das Loslassen nicht nur Platz in Deinem Zuhause, sondern auch Klarheit in Deinem Leben schafft.

Inhaltsverzeichnis

  1. Weniger ist mehr: Was ist Minimalismus und woher kommt der Lebensstil?

  2. 5 Vorteile, die für ein minimalistisches Leben sprechen

  3. 6 einfache Methoden und Herangehensweisen für Minimalismus-Einsteiger

  4. Inspiration und Alltagsideen für ein minimalistisches Leben

  5. Minimalistisch wohnen: Einrichten im Minimalismus-Stil

  6. 3 praktische Umsetzungstipps, wie Du langfristig minimalistisch bleibst

  7. Minimalismus Challenges: So forderst Du Dich selbst heraus

  8. Fragen & Antworten zum Minimalismus

  9. Fazit: Minimalismus als generelle Lebensform?

Weniger ist mehr: Was ist Minimalismus und woher kommt der Lebensstil?

Der beste Weg, um herauszufinden, was wir wirklich brauchen, ist, das loszuwerden, was wir nicht brauchen.

Marie Kondō

Minimalismus bedeutet, sich auf das Wesentliche zu konzentrieren und Überflüssiges loszulassen. Dieser Lebensstil kann vielen Menschen helfen, sich freier und weniger gestresst zu fühlen. In der modernen Zeit kann es eine Antwort auf die Überflutung mit materiellen Dingen und Informationen sein. 

Minimalismus Definition:

Minimalismus ist die Beschränkung auf das Nötigste und das Wesentliche. Speziell in bildender Kunst, Architektur und Musik beschreibt der Begriff eine Reduktion auf möglichst wenige Elemente und den Verzicht auf schmückendes Beiwerk. Inzwischen kann der Begriff auch in anderem Kontext verwendet werden. Der Ausdruck geht zurück auf das lateinische minimus (das Geringste). [1]

Was Minimalismus auch bedeuten kann:

  • einfacher leben

  • konsumreduzierter leben

  • achtsamer leben

  • nachhaltiger konsumieren und leben

  • sinnhafter leben

Die Wurzeln des Minimalismus finden sich in verschiedenen Kulturen und Religionen wieder:

  • Religion und Philosophie: Viele Weltreligionen und philosophische Richtungen betonen die Vorzüge eines einfachen Lebensstils. Zum Beispiel haben buddhistische Mönche seit Jahrhunderten nur wenige Besitztümer.

  • Japanische Ästhetik: Japan hat mit Konzepten wie „Wabi-Sabi“ – der Schönheit in der Einfachheit und Unvollkommenheit – einen starken Einfluss auf minimalistische Ideen gehabt. 

  • Reaktion auf Industrialisierung und Konsumkultur: Im 20. Jahrhundert, mit dem Anstieg der Massenproduktion, begannen einige Menschen, die ständige Ansammlung von Dingen kritisch zu hinterfragen. Der minimalistische Lebensstil entstand als Reaktion auf diesen Überkonsum.

  • Moderne Bewegung: Im 21. Jahrhundert, angetrieben durch soziale Medien und Autoren, die den minimalistischen Lebensstil fördern, hat die Bewegung eine neue Bekanntheit erlangt. Menschen suchen nach Wegen, um sich von der Informationsüberflutung und dem Konsumdruck zu befreien.

Minimalismus: Anwendbar auf materielle als auch immaterielle Dinge

Minimalismus ist nicht nur das Ausmisten alter Dinge, sondern viel mehr der bewusste Umgang mit dem, was Du im Leben hast und was Du wirklich brauchst. Dabei bezieht sich Minimalismus nicht nur auf materielle Gegenstände wie Kleidungsstücke oder das fünfte Dekoelement, sondern auch auf nicht-physische Dinge.

Beispiele für materiellen Minimalismus:

  • Kleiderschrank: Statt Hunderte von Kleidungsstücken zu besitzen, fokussiert man sich auf nur wesentliche, vielseitig kombinierbare Modeartikel. Dies erleichtert die Entscheidung beim Anziehen und reduziert den Konsum.

  • Tiny Houses: Anstelle eines großes Zuhause mit zahlreichen Wohnräumen, entscheiden sich einige Menschen, in kleinen, funktional gestalteten Räumen zu leben, die alles Notwendige bieten und gleichzeitig den ökologischen Fußabdruck verringern.

  • Digitaler Minimalismus: Anstatt physische Bücher, DVDs oder CDs zu sammeln, setzen einige auf digitale Formate wie Kindles, E-Reader oder Streaming-Dienste (Netflix, Spotify), um Platz zu sparen und weniger physischen Besitz zu haben.

  • Ein-Auto-Haushalte: Einige Familien oder Einzelpersonen entscheiden sich dafür, nur ein Auto statt zwei zu besitzen oder ganz darauf zu verzichten, indem sie auf öffentliche Verkehrsmittel, Fahrräder oder Carsharing setzen.

Beispiele für nicht-physischen Materialismus: 

  • Gesundheit: Achte auf einen gesunden und ausgewogenen Lebensstil, damit Du das im Leben erreichen und erfahren kannst, was Du Dir wirklich wünschst. (Hier zu „Gesünder sein durch Minimalismus“ springen)

  • Digitaler Konsum: Verbringe weniger Zeit im Internet oder auf den sozialen Medien. Wähle bewusst, welchen Apps und Webseiten Du Deine Aufmerksamkeit schenken willst und regelmäßig konsumieren möchtest. (Hier zu „Digitale Entgiftung“ springen)

  • Beruf und Arbeitszeit: Anstatt sich von einer Flut an Aufgaben überwältigen zu lassen, konzentriert man sich auf die wichtigsten. Dies könnte bedeuten, dass man spezielle Zeiten für bestimmte To-dos einplant und sich während dieser Zeit ausschließlich darauf konzentriert.

  • Kunst und Architektur: In der Malerei bedeutet Minimalismus sich auf grundlegende Formen und Strukturen zu konzentrieren, wobei viele Details oder Verzierungen weggelassen werden. In der Architektur spiegelt sich diese Philosophie durch offene und weite Räume wider. (Hier zu „Minimalistisch wohnen“ springen)

5 Vorteile, die für ein minimalistisches Leben sprechen

In der heutigen Überflussgesellschaft, wo „mehr“ oft gleichbedeutend mit „besser“ ist, entscheiden sich viele Menschen für einen gegenläufigen Ansatz: den Minimalismus. Doch was macht diesen Lebensstil so attraktiv und welche Vorteile bringt er mit sich? 

1. Glücklicher sein durch Minimalismus

Weniger materielle Dinge, mehr Erlebnisse und schöne Erinnerungen. Minimalismus schenkt Bedeutung und reduziert zugleich Verpflichtungen. Denke daran: Jeder materielle Besitz, wie ein luxuriöses Auto, erfordert Pflege, Reparatur und Wartung. Doch je weniger Du besitzt, desto weniger Aufwand und desto weniger Sorgen und Stress begleiten Deinen Alltag. 

Besitz kann daher oft zu einer Belastung werden – Je mehr Dinge man anhäuft, desto eher sorgt man sich um diese und desto größer wird die Angst, sie zu verlieren. Ein minimalistischer Ansatz befreit Dich nicht nur von dem inneren Druck, sondern hilft Dir auch beim glücklich sein – in dem Du Deinen Fokus auf das richtest, was Dir wirklich wertvoll erscheint.

Glückliche Familie mit Kind im Arm geht in der  Natur spazieren

Good-to-know: In einer umfangreichen Meta-Analyse haben 80 Prozent der insgesamt 23 Studien eine positive Verbindung zwischen einem minimalistischen Leben und mehr Wohlbefinden nachgewiesen.[2]

2. Gesünder leben durch Minimalismus

Wenn Du Dich nur auf die wenigen Dinge konzentrierst, die Dich im Inneren glücklich machen, fällt es Dir leichter, gesunde Gewohnheiten und Aktivitäten in Deinen Alltag zu integrieren, die Deine körperliche und geistige Gesundheit positiv beeinflussen.

Menschen, die einen minimalistischen Lebensstil praktizieren, verbringen oft mehr Zeit in der Natur. Hast Du weniger materiellen Stress und verbringst mehr Zeit draußen in der Natur, kann das Dein Energielevel erhöhen und Deinen Schlaf verbessern. Die natürliche Folge: Ein gesundes Immunsystem. 

3. Minimalismus spart Zeit und Energie

Minimalismus spart Zeit. Denn weniger Besitz bedeutet:

  • Weniger putzen

  • Weniger aufräumen

  • Kürzere Einkaufszeiten 

  • Weniger Reparieren und Instandhalten 

Stattdessen bedeutet es eine schnellere und klarere Entscheidungsfindung. Sei es bei der Wahl Deines Outfits oder der Einrichtung Deines Hauses. Wenn Du also weniger besitzt, gibt es weniger Ablenkung und Unordnung. Dies führt zu einem organisierten Leben, in dem Du mehr Struktur und Klarheit findest. 

Tipp: Die Zeit, die Du durch diese Einfachheit gewinnst, kannst Du wieder für andere Aktivität nutzen, die Dich glücklich machen. Beispielsweise Zeit in der Natur zu verbringen oder Dich mit Deinen liebsten Menschen zu verabreden.

4. Mehr Geld in der Tasche durch Minimalismus

Nicht arm ist der, der wenig hat, sondern der, der nach mehr verlangt.

Seneca

Ein minimalistischer Lebensstil beinhaltet meistens auch ein reduziertes Konsumverhalten und geringere Ausgaben. 

Beispiel: Stell Dir vor, Du verzichtest auf ein teures Auto und gehst lieber zu Fuß oder fährst mit dem Fahrrad. Das spart nicht nur die Kosten für Anschaffung und Unterhalt, sondern auch Nebenkosten wie Versicherung und Reparaturen.

5. Nachhaltiger leben durch Minimalismus

Ein minimalistischer Lebensstil geht Hand in Hand mit Nachhaltigkeit. Indem Du Dich auf das Wesentliche beschränkst und bewusst konsumierst, reduzierst Du nicht nur den physischen Ballast in Deinem Leben, sondern auch Deinen ökologischen Fußabdruck. 

Durch bewusste Kaufentscheidungen und den Verzicht auf Überflüssiges wird weniger produziert, verpackt und transportiert. Dies schont wertvolle Ressourcen und reduziert Abfall. Zudem neigen Minimalisten dazu, Wert auf Qualität statt Quantität zu legen, was dazu führt, dass Produkte länger halten und seltener ersetzt werden müssen.

Beispiel: Statt ständig neuen Modetrends hinterherzujagen, kannst Du in wenige, langlebige Kleidungsstücke investieren. Dies reduziert nicht nur den Bedarf an Kleidung und den damit verbundenen Ressourcenverbrauch, sondern vermeidet auch den schnellen Verschleiß, der durch kurzlebige Modeartikel entsteht.

6 einfache Methoden und Herangehensweisen für Minimalismus-Einsteiger

Die Vorteile haben Dich überzeugt, jetzt fragst Du Dich nur noch wo Du anfangen sollst?  Im folgenden Abschnitt haben wir Dir sieben einfache Anfänger-Methoden mitgebracht, mit denen Du den Startschuss in ein minimalistisches Leben legst.

1. Eat The Frog – Das Schlimmste zuerst

Das Aussortieren von Dingen, die uns am Herzen liegen, kann zur echten Herausforderung werden! Das Prinzip „Eat the Frog first“ bedeutet so viel wie: Nimm das schlimmste zuerst und entsorge es. Die Methode kann Dir dabei helfen, die emotionale Barriere, Dich von geliebten Eigentum zu trennen, zu verringern und es Dir leichter machen, auszusortieren.

Wähle beispielsweise eines Deiner besonders geliebten Besitztümer aus und verschenke es an Freunde oder Familie. Diese Aktion mag zuerst sehr schmerzhaft erscheinen, zeigt aber, wie wenig wir eigentlich an kostbaren Gegenständen für ein erfülltes Leben benötigen. Mit der Zeit wird es leichter, sich von unnötigen Dingen zu trennen und den Weg zum Minimalismus zu finden.

Good-to-know: „Eat The Frog“ ist nicht nur auf das Ausmisten von Besitzt beschränkt, sondern ist eine der effektivsten Zeitmanagement-Methoden im Alltag. Indem man die herausforderndsten Aufgaben direkt zu Tagesbeginn angeht, vermeidet man, sie ständig vor sich herzuschieben und kann so effizienter und unbelasteter arbeiten.

2. Minimalistische Korb-Methode – Rückwärts einkaufen

Stell Dir vor, Du machst einen Einkaufsbummel in Deinen eigenen vier Wänden. Doch anstatt Dinge in Deinen Korb zu legen, tust Du genau das Gegenteil: Du entnimmst Gegenstände. Bei diesem Ansatz schlenderst Du regelmäßig durch jeden Raum Deiner Wohnung und legst all das, was Du nicht mehr benötigst oder haben möchtest, in einen großen Korb. Sei es ein Buch, das Du schon lange nicht mehr gelesen hast, ein Kleidungsstück, das nicht mehr passt, oder Dekoelemente, die nicht mehr Deinem Geschmack entsprechen.

Das Ziel: Ein kleines Stück mehr Ordnung und Klarheit in Dein Zuhause bringen. Wenn der Korb voll ist, hast Du Dein Tagesziel erreicht. Nach einer Woche, je nachdem wie konsequent Du vorgehst, wirst Du erstaunt sein, wie viel Überflüssiges sich in Deinen Räumlichkeiten angesammelt hat. Nun liegt es an Dir zu entscheiden, ob Du diese Dinge verschenken, verkaufen oder recyceln möchtest.

Profi-Tipp: Geh systematisch vor und widme Dich einem Raum nach dem anderen. So behältst Du den Überblick und gestaltest den Prozess noch effizienter.

3. Leben aus dem Karton 

Die „Karton-Methode“ ist eine effektive Strategie, um herauszufinden, welche Gegenstände Du wirklich brauchst. Packe all Deine Besitztümer in Umzugskartons und lebe für einige Zeit nur aus diesen Kartons heraus. Was Du nach einer Weile nicht vermisst oder nicht aus den Kartons herausnimmst, benötigst Du wahrscheinlich nicht in Deinem Leben. 

Dieser Ansatz hilft Dir zu erkennen, welche Dinge Du tatsächlich brauchst und lernst den wahren Wert Deiner Gegenstände wieder zu schätzen – denn oft erkennt man diesen erst, wenn er nicht mehr ständig vor unserem Auge ist.

Paar verstaut Bücher gebündelt in Kartons und lebt so minimalistischer

 4. KonMari-Methode – behalte, was Dich wahrhaft glücklich macht

Die „KonMari“-Methode von Marie Kondo betont die Achtsamkeit und Wertschätzung der eigenen Besitztümer. Ziel dieser Herangehensweise ist es, nur die Gegenstände zu behalten, die Freude bereiten und positive Energie vermitteln.

Der Prozess beinhaltet ein bewusstes Interagieren mit jedem einzelnen Gegenstand und schafft somit eine Atmosphäre in Deinem Zuhause, die Dir durchweg positive Energie und Zufriedenheit gibt. 

Um die Methode so effektiv wie möglich zu gestalten, gehe dabei systematisch vor:

Schritt 1

Sammel alle „herrenlosen“ Gegenstände einer Kategorie an einem zentralen Platz in Deiner Wohnung. Wähle diesen Platz bestenfalls so, dass er Dich im Alltag nicht stört und keine anderen Mitmenschen behindert. 

Schritt 2

Beginne nun mit leichter zu bewertenden Kategorien wie Küchenutensilien oder Putzmitteln. Nimm jeden Artikel in die Hand und stelle Dir die Frage: „Macht mich dieser Gegenstand glücklich?“. Wenn die Antwort „Ja“ ist, findet er einen festen Platz in Deinem zu Hause; wenn nicht, wird er weitergegeben oder entsorgt. 

Arbeite Dich anschließend zu emotionaleren Kategorien wie Erinnerungsstücken vor.

Schritt 3

Schließe eine Kategorie bzw. einen Haufen vollständig ab, bevor Du zur nächsten übergehst. So stellst Du sicher, dass Du bei jedem Schritt einen klaren Fokus und eine bewusste Entscheidung triffst.

Schritt 4

Setzte Dir einmal wöchentlich einen Timer, um diese Haufen durchgehen: 

  • Was benötigst Du wirklich? 

  • Was kann weg? 

Beispiel:  Lege alle Kleidungsstücke aus dem Schrank an einen zentralen Platz, um sie anschließend in verschiedene Haufen/Kategorien zu sortieren, z. B. „Behalten“, „Spenden“, „Verkaufen“ und „Wegwerfen“.

Mit dieser Haufen-Methode behältst Du einen visuellen Überblick darüber, wie viel Du von einer bestimmten Kategorie besitzt und kannst feststellen, ob es nicht doch zu viel ist:

5. Die Ein-Jahres-Regel

Ein weiterer effektiver Ansatz, um Überflüssiges zu identifizieren: Wenn Du einen Gegenstand in Deinem Zuhause ein Jahr lang nicht benutzt hast, dann ist es wahrscheinlich, dass Du ihn gar nicht mehr benötigst. Sortiere solche Dinge direkt aus!

6. Die 80–20-Regel

80–20 Regel: Abgeleitet von dem Pareto-Prinzip, verwenden wir meist nur 20 % unserer Dinge in 80 % der Zeit. Überlege, welche Gegenstände Du sehr selten nutzt und erwäge es, diese auszusortieren.

Inspiration und Alltagsideen für ein minimalistisches Leben

Minimalismus ist nicht nur darauf beschränkt, wie viele Dinge Du besitzt oder wie ordentlich Dein Zuhause aussieht. Es geht auch darum, wie Du Deinen Alltag gestaltest und Dein Leben führst. Hier sind sieben smarte Tipps, um Deinen Alltag einfacher und stressfreier zu gestalten:

1. Klebe den Sticker „Keine Werbung“ auf Deinen Briefkasten

Unnötige Papierstapel vermeiden: Ein einfacher Sticker an Deinem Briefkasten kann den Zustrom von unerwünschter Post und Broschüren stoppen. So landet nur das wirklich Wichtige in Deinem Postfach und Du behältst den Überblick.

2. Weniger Bildschirmzeit 

Kannst Du Dir vorstellen komplett, ohne Fernseher zu leben oder ihn sogar aus der Wohnung zu entfernen? Die ständige Präsenz von Bildschirmen – ob Fernseher oder Smartphone, kann leicht zu Ablenkungen führen und Dich sogar innerlich stressen. Überlege Dir also gut, ob Du Deine wertvolle Zeit wirklich mit dem Verbringen vor Bildschirmen verbringen willst.

Das Smartphone, obwohl es auch vielseitig einsetzbar und nützlich sein kann, kann zu einem massiven Zeitkiller werden. Anstatt es ständig für Kleinigkeiten wie das Scrollen durch die sozialen Medien zu verwenden, versuche es auf essenzielle Aufgaben wie Telefonate und Festhalten von wichtigen Terminen zu beschränken. 

Ein sogenannter „Digital Detox“ oder eine tägliche „bildschirmfreie“ Stunde kann Dir dabei helfen, achtsamer mit Deinem Bildschirmkonsum umzugehen.

Good-to-know: Der bewusste Umgang mit Bildschirmzeit kann nicht nur beim Einschlafen helfen und die Augenbelastung reduzieren, sondern Dir auch wertvolle Momente mit Deinen Liebsten verschaffen.

3. Räume Deinen PC-Desktop auf

Ein aufgeräumter PC-Desktop kann Dir nicht nur ein beruhigendes Gefühl geben, sondern auch Deine Produktivität steigern. Genauso wie ein unordentlicher Arbeitsplatz kann auch ein chaotischer und unstrukturierter Bildschirm ablenken und Dein Arbeitstempo beeinträchtigen. 

Es lohnt sich daher, regelmäßig nicht benötigte Dateien zu entfernen und die verbleibenden in übersichtlichen, klar benannten Ordnern zu organisieren. Durch einen minimalistisch gestalteten PC-Desktop fühlst Du Dich weniger überwältigt und kannst noch effizienter in Deinen Aufgaben werden.

Tipp: Wir alle haben tausende Fotos auf unserem Handy oder Desktop, wofür uns die Zeit fehlt, sie wirklich komplett anzuschauen. Nimm Dir daher regelmäßig die Zeit, Deine digitale Fotosammlung auszumisten und die schönsten Erinnerungsbilder zu behalten.

4. Tägliche Achtsamkeit und Meditation

Die Praxis der Meditation und Achtsamkeit ist ein wesentlicher Bestandteil des minimalistischen Lebens. Sie ermöglicht es Dir, Dich zu festigen, den Lärm des Alltags für einen Moment auszublenden und Dich voll und ganz auf Deine Bedürfnisse zu fokussieren – Deine Gedanken werden entschleunigt und Dein Gehirn entrümpelt. ;) 

Selbst kurze Achtsamkeitsübungen von fünf bis fünfzehn Minuten täglich können Dir helfen, Stress abzubauen und ein Gefühl von Klarheit und Fokus zu fördern. Indem Du Dich auf das konzentrierst, was Dich stärkt und Dich von belastenden Gedanken löst, kannst Du ein ausgeglicheneres Leben führen.

Achtsamkeit im Minimalismus: Person sitzt mit geschlossenen Augen am See und genießt die Ruhe

Tipp: Wenn Du noch Unterstützung für Deine tägliche Meditationspraxis benötigst, ist die App „Calm“ empfehlenswert. Sie bietet eine Vielzahl von Meditationskursen und ermöglicht es Dir, regelmäßige Erinnerungen für Deine tägliche Meditationssitzung einzustellen.

5. Gehe raus in die Natur

Wusstest Du, dass die Natur eine beruhigende Wirkung auf unseren Geist hat? [3] Viele von uns haben im Laufe der Zeit die tiefe Verbundenheit zur Natur verloren, dabei ist es gerade sie, die uns erdet und wieder in Balance bringt. 

Minimalistisch zu leben bedeutet, sich auf das Wesentliche zu konzentrieren und dazu gehört auch, die Schönheit und Ruhe der Natur wieder wertzuschätzen und aktiv in den Alltag zu integrieren.

Tipp: Spazieren gehen im Park oder einen Moment der Stile im Wald genießen, kann Dir helfen, Deinen Kopf freizubekommen und Dich erfrischt und voller neuer Energie zu fühlen.

6. Verbringe Zeit mit Deiner Familie und Freunden

Inmitten des Trubels unserer hektischen Welt ist es wichtig, sich bewusst Zeit für die Menschen zu nehmen, die uns am Herzen liegen. Plane daher regelmäßige Treffen mit Deiner Familie und Deinen Freunden ein. Diese echten und qualitativ hochwertigen Momente helfen nicht nur, Beziehungen zu vertiefen, sondern schenken auch ein tiefes Gefühl von Zufriedenheit und Glück.

Du wirst feststellen, dass ehrliche und echte Freundschaften einen unschätzbaren Wert in Deinem Leben darstellen. Im Vergleich dazu rücken materielle Dinge in den Hintergrund – denn es sind die menschlichen Verbindungen, die wahrhaftig zählen und uns erfüllten.

7. Triff klare Entscheidungen

Psychologen gehen davon aus, dass wir mehr als 20.000 Entscheidungen am Tag treffen. [4] Damit sind ständiges Nachdenken und Zögern oft an der Tagesordnung und können Dich innerlich unter Druck setzten und stressen. 

Dabei ist es wichtig, klare und entschlossene Entscheidungen zu treffen, die auf Deinen Werten und Prioritäten basieren. Dies vereinfacht nicht nur Dein Leben, sondern stärkt auch Dein Selbstvertrauen.

Das ist meistens einfacher gesagt, als getan: Ein unschlüssiges „Jein“ erzeugt jedoch nur Unsicherheit und zusätzlichen Druck. Verfolgst Du einen minimalistischen Lebensstil, lerne Dich in glasklaren Entscheidungen – sei es ein klares Ja oder ein entschiedenes Nein. 

Good-to-know: Wenn Du spürst, dass bestimmte Treffen, Verpflichtungen oder Aktivitäten keinen Mehrwert für Dich haben und lediglich Deine Zeit rauben, dann zögere nicht, auch mal abzusagen. Es ist in Ordnung, „Nein“ zu sagen, um Deine eigenen Grenzen und Prioritäten zu schützen.

Minimalistisch wohnen: Einrichten im Minimalismus-Stil

Ein minimalistischer Haushalt schafft eine ruhige und klar strukturierte Umgebung. Der Schlüssel: Einrichtungsgegenstände, die Funktionalität und Ästhetik miteinander vereinen. Dennoch ist eine minimalistische Einrichtung Geschmackssache, denn für einige können die scheinbar leeren Räume kalt und trist wirken. Umso wichtiger ist es, gekonnt mit Farben, Materialien und Formen zu spielen. Wie Dir das gelingt, erfährst Du im folgenden Abschnitt.

Minimalistische Möbel und Wandfarben

Minimalistische Möbel zeichnen sich durch klare Linien und helle/natürliche Farbtöne aus, wodurch sie besonders für kleine Räume gut geeignet sind, da sie somit großzügiger erscheinen. Achte beim Möbelkauf auf schlichte Designs ohne überflüssige Verzierungen. Materialien wie helles Holz, Beton und Metall können eine sehr gute Wahl sein. 

Für Wände sind neutrale Farben, insbesondere Cremeweiß, Grautöne und zarte Erdtöne, empfehlenswert. Ebenso sollten die Wände größtenteils frei von Bildern, Kunstwerken oder Postern bleiben. Ist Dir das doch zu kahl, kann ein einzelnes, sorgfältig ausgewähltes Bild als zentraler Blickfang dienen.

Tipp: Investiere in wenige, aber ausgewählte Möbelstücke von hoher Qualität und Langlebigkeit, sodass Du lange Freude daran hast und denke immer daran: Qualität über Quantität.

Freier Boden, Dekoration und grüne Farbtupfer

Für ein minimalistisches Zuhause ist es wichtig, den Fokus auf viel Freiraum und Klarheit zu legen. Ein offener, ununterbrochener Boden ohne Teppiche oder Läufer kann Räume optisch vergrößern und ihnen eine luftige Weite verleihen. 

Obwohl Dekorationselemente den Charakter eines Raumes prägen können, ist es beim Minimalismus ratsam, diese auf ein Minimum zu reduzieren. Verzichte daher auf überflüssige Deko-Objekte wie Skulpturen oder Vasen. Ein paar gezielt platzierte luftreinigende Pflanzen können jedoch Leben in Deine Wohnräume bringen und gleichzeitig wird ihnen nachgesagt, das Raumklima zu verbessern. 

Profi-Tipp: Ein weiterer Vorteil des minimalistischen Stils ist die Pflegeleichtigkeit: Weniger Dekoration bedeutet weniger Staubfänger und somit eine einfache und schnelle Reinigung.

Minimalismus in Wohnräumen

Auch in den verschiedenen Wohnräumen lässt sich ein minimalistischer Lebensstil integrieren, der Ruhe, Struktur und Ordnung ausstrahlt.

Minimalistisch leben in einem Tiny House?

Diese kleinen Häuser bieten alles Notwendige für den Alltag, obwohl sie nur über eine begrenzte Fläche verfügen. Mit nur 20 Quadratmetern Wohnraum ist es notwendig, sich auf das wirklich Notwendige zu konzentrieren und Überflüssiges loszulassen. Egal ob Du einen eigenen Bauwagen umrüstest oder ein vorgefertigtes Tiny House erwirbst: Beide Optionen sind kosteneffizient und haben den Vorteil, dass das kompakte Zuhause bei Bedarf einfach und schnell umgesiedelt werden kann.

Minimalistisch wohnen in einem kleinen Tiny house

Minimalismus im Wohnzimmer

Das Wohnzimmer ist oft der Mittelpunkt des Zuhauses. Um hier eine ausgewogene Mischung aus Funktion und Gemütlichkeit zu schaffen, kannst Du auf Multifunktionsmöbel zurückgreifen. Diese können eine gute Wahl sein, da sie sowohl praktisch als auch platzsparend sind. Ein schlichtes Sofa, kombiniert mit einem funktionalen Couchtisch und wenigen, sorgfältig ausgewählten Dekoelementen, kann eine warme und einladende Atmosphäre erzeugen, ohne dass der Raum zu überladen wirkt. 

Minimalismus im Schlafzimmer

Das Schlafzimmer ist ein Ort der Ruhe und Regeneration. Ein minimalistisch gestalteter Schlafbereich kann Dir dabei helfen, Dich vollkommen zu entspannen und Dich vom Alltagsstress zu befreien. Dabei solltest Du darauf achten, nur die wichtigsten Möbel wie Bett, Nachttisch und Kleiderschrank in diesem Raum zu platzieren. Zusätzlich können Dir praktische Unterbettboxen helfen, Ordnung zu halten und Dein Schlafzimmer von unnötigen Gegenständen zu befreien.

Minimalistische Garderobe zusammenstellen: So klappt Minimalismus im Kleiderschrank!

Fast jeder Kleiderschrank bietet ein extrem großes Minimalismus-Potential: Im Durchschnitt verfügt jeder Erwachsene in Deutschland über 95 Kleidungsstücke und das ohne Unterwäsche und Socken!

Die Lösung: Eine Capsule-Wardrobe. Darunter versteht man eine ziemlich perfekte Grundausstattung an möglichst wenigen, aber sehr vielseitigen und gut miteinander kombinierbaren Kleidungsstücken. So brauchst Du weniger Kleidung – kannst aber weiterhin viele unterschiedliche Outfits zusammenstellen.

Minimalismus im Badezimmer

In Deinem minimalistischen Badezimmer solltest Du überflüssige Ansammlungen von Kosmetikprodukten oder Handtüchern vermeiden – Stichwort Qualität, statt Quantität. Frage Dich außerdem: Was benutzt Du wirklich täglich und wie viel davon? Alles, was Du nicht regelmäßig benutzt, kann aussortiert werden. Zwei weitere Tipps für Minimalismus in Deinem Badezimmer:

  1. Schaffe ausreichend Stauraum: Statt die Produkte offen auf der Ablage zu platzieren, ist es ratsam, diese in Schränken, Schubladen oder einheitlichen Behältern und Körben zu verstauen – das sieht nicht nur schöner aus, sondern vermeidet auch unnötige Staub- und Dreckfallen.

  2. Wähle die richtigen Badezimmermöbel: Beispielsweise kann ein Spiegel mit integriertem Stauraum dabei helfen, zusätzlichen Platz zu sparen und für ein sauberes und aufgeräumtes Gesamtbild sorgen. Dadurch entsteht nicht nur ein harmonisches Ambiente, sondern Du behältst auch den Überblick über Deine Pflegeprodukte. 

Minimalismus im Kinderzimmer

Auch im Kinderzimmer lässt sich ein minimalistischer Ansatz sehr gut umsetzen. Gerade wenn Kleinkinder unterwegs sind, können werdende Eltern sich oft schwer zurückhalten und möchten dem Baby alles bieten, obwohl das Baby gerade zu Beginn nicht viel braucht und schnell von den vielen Umgebungsreizen überfordert sein kann.

Es empfiehlt sich, den Wunsch nach vielen neuen Dingen zu zügeln und stattdessen taktisch vorzugehen. Hier ein paar Beispiele: 

  • Setze auf Secondhand-Kleidung 

  • Entscheide Dich für nachhaltige Pflegeprodukte

  • Investiere in langlebiges und hochwertiges Spielzeug statt kurzlebiger Trendartikel

  • Fokussiere Dich auf Spiele und Materialien, die die Kreativität Deines Kindes fördern, beispielsweise Bausteine oder Malkreide

Tipp: Multifunktionale Möbel und offene Regalsysteme mit praktischen Aufbewahrungsboxen können Dir helfen, sämtliches Spielzeug und Bücher zu verstauen. Wichtig dabei ist, dass die Kinder genügend Raum zum Spielen und Entfalten haben.

 Minimalismus im Büro

Ein produktiver und fokussierter Arbeitstag beginnt mit einem gut organisierten Arbeitsplatz. Beim Arbeitszimmer Einrichten können folgende vier Tipps besonders hilfreich sein:

  1. Sorge für ausreichend Ergonomie am Arbeitsplatz: Ein großzügiger Schreibtisch, auf dem Deine wichtigsten Arbeitsmaterialien Platz finden, und ein ergonomischer Bürostuhl sind das Fundament für gesundes und produktives Arbeiten. 

  2. Gestalte eine aufgeräumte Arbeitsplatzumgebung: Schaffe ein ruhiges und organisiertes Raubambiente, um Dich auf das Wesentliche zu fokussieren. Ein gut durchdachtes Kabelmanagementsystem sieht nicht nur besser aus, sondern verhindert auch gefährliche Stolperfallen. 

  3. Minimiere visuelle Ablenkungen: Auch ein zu überladener Schreibtisch kann Deine Aufmerksamkeit beeinträchtigen. Zwar können persönliche Gegenstände oder Dekorationen Gemütlichkeit schaffen, doch oft lenken sie mehr ab, als dass sie nützen. Konzentriere Dich daher auf wenige wichtige Dinge und sorge für die optimale Schreibtisch-Organisation

  4. Digitalisiere Dokumente und Prozesse: Der Verzicht auf Papier kann Deinen Arbeitsprozess optimieren und schont zudem die Umwelt. Mit smarten Tools und Cloud-Diensten hast Du jederzeit und überall Zugriff auf Deine Dokumente, wodurch physische Ablagen überflüssig werden.

Tipp: Für produktives und schmerzfreies Arbeiten empfehlen Ergonomie- und Gesundheitsexperten einen Sitz-Steh-Arbeitsplatz mit einem höhenverstellbaren Schreibtisch. Damit sorgst Du für die optimale Abwechslung zwischen Stehen und Sitzen und kannst gezielt Rückenverspannungen vorbeugen.

Der höhenverstellbare Schreibtisch Desktopia Pro X verbindet Ästhetik mit smarter Funktionalität und ermöglicht Dir, per Knopfdruck, ergonomisch und verspannungsfrei im Stehen zu arbeiten. Neben seinem ansprechenden Design bietet er Dir zahlreiche praktische Funktionen, die für produktives und effizientes Arbeiten sorgen.

Minimalismus Bild, das eine Frau an einem höhenverstellbaren Schreibtisch zeigt

3 praktische Umsetzungstipps, wie Du langfristig minimalistisch bleibst

Das Schwierigste ist geschafft: Mit den bisherigen Tipps und Tricks bist Du alles Überflüssige losgeworden. Doch nun wartet die eigentliche Herausforderung: Wie kannst Du den Minimalismus nachhaltig in Deinen Alltag integrieren? Wir haben die wichtigsten Tricks für Dich zusammengestellt:

1. Leihe, tausche & repariere

Bevor Du etwas Neues kaufst, frage Dich: „Kann ich es leihen, tauschen oder reparieren?“ Ein kleiner Defekt ist oft schnell behoben und viele Dinge, die Du vielleicht nicht regelmäßig in Deinem Alltag benötigst, lassen sich leicht ausleihen – wie die Bohrmaschine des Nachbarn. 

Tauschen ist ebenfalls eine großartige Option: Vielleicht hat jemand anderes, was Du suchst und benötigt im Gegenzug auch etwas von Dir – Win-win-Situation für euch beide!

2. Tausche neues gegen Altes

Um im minimalistischen Lebensstil konsequent zu bleiben, ist es hilfreich, das Prinzip „Ein Neues kommt, ein Altes geht“ zu beherzigen. Für jeden Neuzugang in Deinem Besitz sollte ein altes Teil weichen. Dies kann durch Verschenken, Verkaufen oder Tauschen geschehen. 

Dieser Ansatz gewährleistet nicht nur, dass die Menge Deines Besitzes konstant bleibt, sondern fördert auch ein bewussteres Konsumverhalten.

Beispiel: Nachdem Du ein Buch beendet hast, tausche es gegen eines, das Du noch nicht gelesen hast. So lebst Du nicht nur minimalistisch, sondern auch nachhaltig und bewusst.

3. Genieße Übersicht und halte Dinge sichtbar

Denke nicht so oft an das, was dir fehlt, sondern an das, was du hast.

Marc Aurel

Lerne Deinen neuen „überschaubaren“ Lebensstil zu schätzen und genieße die Freiheit nur wenige wichtige Dinge zu besitzen. Vermeide es, Deine Sachen in den verschiedenen Ecken und Schubladen Deiner Wohnung zu verstecken. Indem Du Deine Gegenstände präsent und jederzeit im Blickfeld behältst, verhinderst Du, dass Du aus Versehen Doppeltes kaufst oder das, was Du bereits hast, vergisst.

Mit der Zeit wirst Du automatisch genauer über jede potenzielle Kaufentscheidung nachdenken, abwägen, ob Du etwas wirklich benötigst und ob Du es nicht auch gebraucht oder günstiger bekommen könntest. Du wirst eine ganz neue Dankbarkeit gegenüber den Dingen entwickeln, die Du bereits besitzt.

Beispiel: Wirfst Du Deine Kleidung wahllos in Deinen Schrank, verlierst Du den Überblick und vergisst wertvolle Kleidungsstücke. Die Folge: Du trägst sie kaum noch! Hältst Du sie jedoch jederzeit sichtbar, fördert das nicht nur einen minimalistischen Lebensstil, sondern auch Deine Wertschätzung gegenüber diesen steigt.

Minimalismus Challenges: So forderst Du Dich selbst heraus

Na, hast Du Lust bekommen, eine minimalistische Lebensweise auszuprobieren? Dann können Minimalismus-Challenges der perfekte Startschuss sein! Sie eignen sich auch ideal für Einsteiger, die noch nicht genau wissen, wo sie anfangen sollen.  Hier sind einige der bekanntesten Minimalismus-Challenges:

Die 30-Tage-Minimalismus-Spiel

Jeden Tag im Monat wird die Anzahl von Gegenständen, die entsorgt, gespendet oder verkauft werden, um einen Gegenstand erhöht. Das sieht dann so aus: 

  • Tag 1: Ein Gegenstand

  • Tag 2: Zwei Gegenstände

  • Tag 3: Drei Gegenstände 

  • Tag 4: Vier Gegenstände und so weiter.

Das Ziel ist es, dass Du bis zum Ende des Monats 465 Gegenstände losgeworden bist. Diese Challenge eignet sich besonders gut, um den Prozess des Loslassens zu ritualisieren und sich tagtäglich bewusst mit dem eigenen Besitz auseinanderzusetzen.

Project 333

Diese Minimalismus-Herausforderung wurde von Courtney Carver entwickelt und ermutigt Menschen, nur 33 Kleidungsstücke (einschließlich Schuhe, Schmuck, Accessoires und Handtaschen) für 3 Monate zu tragen. Das bedeutet nicht, dass man alles andere wegwerfen muss – die Idee ist vielmehr, die restlichen Artikel wegzupacken und nur die ausgewählten 33 Kleidungsstücke zu tragen. Nach dieser Zeit kannst Du eine bessere Entscheidung treffen, welche Klamotten wegkönnen und welche Du behältst.

minimalitisch leben mit nur wenigen, aber einfach kombinierbaren Klamotten

One In, Two Out-Challenge

Jedes Mal, wenn Du Dir etwas Neues anschaffst, müssen zwei existierende Gegenstände dafür weichen. Dies zwingt Dich dazu, sorgfältig über Neukäufe nachzudenken und fördert den bewussten Umgang mit dem, was Du bereits besitzt. Über die Zeit hinweg kann dies den eigenen Besitz beträchtlich reduzieren und den Fokus auf Qualität statt Quantität lenken.

Digitale Entgiftung

In dieser Challenge, auch Digital Detox genannt, geht es darum, den Konsum von digitalen Medien und Technologien zu reduzieren.  Das kann bedeuten, soziale Medien wie Instagram, TikTok oder Facebook für einen Monat zu meiden, E-Mail-Benachrichtigungen auszuschalten oder das Smartphone nach einer bestimmten Uhrzeit nicht mehr zu nutzen. Ziel ist es, das Bewusstsein für die eigene digitale Abhängigkeit zu schärfen und mehr Zeit im „echten Leben“ zu verbringen.

One Room at a Time

Diese Herausforderung konzentriert sich auf das gezielte Ausmisten einzelner Räume oder Bereiche in Deinem Zuhause. Jede Woche oder jeden Monat nimmst Du Dir einen anderen Raum vor, wodurch Du systematisch und gründlich entrümpeln kann.

10-Minuten-Aufräumen

Mit der „10-Minuten-Aufräum-Challenge“ investierst Du nur 10 Minuten täglich, um einen kleinen Bereich in Deinem Zuhause zu organisieren oder zu entrümpeln. Dieser kurze, aber konzentrierte Zeitraum macht es leichter, die Aufgabe in Deinen Alltag zu integrieren und schafft dennoch sichtbare Ergebnisse.

Fragen & Antworten zum Minimalismus

Du hast noch Fragen rund um einen minimalistischen Lebensstil? In diesem Abschnitt geben wir Dir nochmal alle Antworten auf die wichtigsten Fragen.

Was ist Minimalismus?

Minimalismus ist eine Lebensphilosophie, die darauf abzielt, sich auf das Wesentliche zu konzentrieren und Überflüssiges loszulassen. Es geht nicht nur um das Reduzieren von materiellen Besitztümern, sondern auch darum, das Leben insgesamt einfacher und bewusster zu gestalten. Dies kann zu einem klareren Fokus, weniger Ablenkung und einem allgemeinen Gefühl von Freiheit und Zufriedenheit führen.

Was ist das Gegenteil von Minimalismus?

Das Gegenteil von Minimalismus ist der Maximalismus. Dieser Ansatz betont Fülle, Vielfalt und Überfluss in allen Bereichen des Lebens. Dabei wird meistens vernachlässigt, ob Dinge überhaupt notwendig oder funktional sind. Maximalismus kann sowohl in der Kunst als auch im Alltag beobachtet werden – in dem Wert auf Mehr statt Weniger gelegt wird.

Ist Minimalismus nur ein Trend? 

Obwohl der Minimalismus in der jüngsten Zeit an Popularität gewonnen hat und Dir vielleicht als aktueller Trend in den Medien erscheint, reicht seine Geschichte weit zurück. Diese tief verwurzelte Philosophie und Lebensweise, die darauf abzielt, bewusst zu leben, sich auf das Wesentliche zu konzentrieren und den übermäßigen Konsum zu vermeiden, hat ihre Wurzeln in vielen Kulturen und Ländern. 

Schon seit den Anfängen der Menschheit begegnet sie uns in unterschiedlichen Formen – sei es in Glaubensgemeinschaften, im Design, in der Architektur, Malerei oder Literatur. Das zeigt sich auch in den vielen Begriffen und Interpretationen, die mit Minimalismus assoziiert werden.

Wie verändert Minimalismus mein Leben?

Minimalismus fördert eine klare und geordnete Umgebung, die wiederum den Geist beruhigen und Stress reduzieren kann. Indem man sich von überflüssigen Dingen befreit, kann man sich besser auf seine Ziele, Beziehungen und Leidenschaften konzentrieren. Es geht darum, sich von materiellem und emotionalem Ballast zu befreien und dadurch mehr Freude und Zufriedenheit im Alltag zu finden.

Welche Vorteile bringt ein minimalistisches Leben mit sich?

Ein minimalistisches Leben kann dazu beitragen, den alltäglichen Stress und die Ablenkungen zu reduzieren. Es fördert den bewussten und nachhaltigen Konsum, was nicht nur Geld spart, sondern auch weniger Abfall produziert. Zudem können eine erhöhte Produktivität, ein stärkeres Gefühl von Zweckmäßigkeit und ein tieferes Bewusstsein für das, was im Leben wirklich zählt, als Vorteile erlebt werden.

Wie kann man am besten mit Minimalismus anfangen?

Der Einstieg in den Minimalismus beginnt oft mit Ausmisten und Organisieren der eigenen physischen Umgebung. Starte in einem bestimmten Bereich, sei es Dein Kleiderschrank oder Arbeitszimmer und arbeite Dich von dort aus weiter. Mit der Zeit wirst Du ein besseres Gefühl dafür entwickeln, was Du wirklich brauchst und was nur als Ballast dient. Außerdem ist es hilfreich, bei jedem Kauf innezuhalten und zu überlegen, ob dieser Gegenstand wirklich notwendig ist und einen Wert in Deinem Leben schafft (Hier zu „6 einfache Methoden und Herangehensweisen für Minimalismus-Einsteiger“ springen). 

Wie nachhaltig ist Minimalismus? 

Minimalismus kann eine nachhaltigere Lebensweise fördern. Indem Du bewusster konsumierst und Dich auf langlebige und qualitativ hochwertige Produkte konzentrierst, kannst Du Abfall reduzieren. Ein minimalistischer Lebensstil schont nicht nur die eigenen Ressourcen, sondern auch die des Planeten, was letztlich zu einem nachhaltigeren und umweltfreundlicheren Leben beitragen kann.

Wie kann ich Kindern Minimalismus näher bringen?

Kindern den Minimalismus näherzubringen, erfordert Geduld und Vorbildfunktion. Drei Tipps, die Dir dabei helfen können: 

  • Durch gemeinsames Ausmisten und Organisieren können Kinder den Wert von weniger, aber bedeutsameren Dingen lernen.

  • Zeige Kindern die Freude an einfachen Aktivitäten und Spielen, ohne den Gebrauch von Elektronik.

  • Erzähle Geschichten über Dankbarkeit und Zufriedenheit, um den jüngeren Generationen die Prinzipien des Minimalismus zu vermitteln. 

Was ist der Unterschied zwischen Minimalismus und Frugalismus? 

Während der Minimalismus den Fokus auf die Qualität des Lebens legt und wie man es mit weniger Dingen und Ablenkungen verbessern kann, legt der Frugalismus den Schwerpunkt auf finanzielle Aspekte und wie man durch Sparsamkeit finanzielle Ziele erreicht. Es ist jedoch möglich, dass jemand sowohl minimalistisch als auch frugal lebt.

Fazit: Minimalismus als generelle Lebensform

Minimalismus ist mehr als nur ein Trend oder das Reduzieren materieller Dinge; es ist eine tiefgreifende Geisteshaltung, die zur Frage führt: „Was macht mich wirklich glücklich?". Es geht darum, bewusste Entscheidungen zu treffen, Prioritäten zu setzen und sich auf das Wesentliche im Leben zu konzentrieren. 

Diese Philosophie lehrt uns, den Wert von Momenten zu schätzen, weniger Wert auf das Materielle zu legen und unsere Ressourcen – sei es Zeit, Energie oder Geld – gezielt und sinnvoll zu nutzen. Indem wir uns von Überflüssigem befreien, schaffen wir Raum für das, was uns wahrhaft erfüllt und glücklich macht. Der Schlüssel dazu liegt in jedem von uns selbst – es ist an der Zeit, bewusst zu leben und unser Leben nach unseren eigenen Vorstellungen und Werten zu gestalten.

Hast Du bereits erste Erfahrungen mit einem minimalistischen Lebensstil gemacht? Wenn ja, schreib uns die gerne mal in die Kommentare! 

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[1] Minimalismus [Internet] Letzter Abruf 2023 Sep 26.]. URL: https://neueswort.de/minimalismus/

[2] Lin Fu,Zeliang Thang & Yukari Nagai. (2023) Minimalism and personal well-beiing: a study of current trends in China. Journal of Human Behavior in the Social Environment 0:0, pages 1-21

[3] Nisbet EK, Zelenski JM. Underestimating nearby nature: affective forecasting errors obscure the happy path to sustainability. Psychol Sci. 2011 Sep;22(9):1101-6. doi: 10.1177/0956797611418527. Epub 2011 Aug 9. PMID: 21828351.

[4] Dr. Verena Utikal, Kopf und Bauch? Wie das Gehirn Entscheidungen trifft [Internet] Haufe Online Redaktion. 202 Aug 13. [Letzter Abruf: 2023 September].URL: https://www.haufe.de/controlling/controllerpraxis/entscheidungen-treffen-mit-kopf-oder-bauch_112_522806.html

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